Baumwolltagung Bremen

Nachhaltige Rohstoffproduktion im Fokus


Bremen. Die Internationale Baumwolltagung fand in diesem Jahr erstmals in der fast 150jährigen Geschichte der Bremer Baumwollbörse online statt - was der Qualität keinen Abbruch tat. Mehr als 450 Teilnehmer aus 32 Ländern besuchten die Tagung.

Mitte März trugen an die 90 Sprecher und Panelisten mit hochaktuellen Vorträgen oder ihrer Teilnahme an Diskussionsrunden und den Keynotes zum Gelingen der Tagung bei. Das Programm mit seinen 14 Sessions überzeugte durch Vielfalt und sein umfassendes Informationsangebot.

Jeder Tagungstag begann mit jeweils zwei beeindruckenden Keynotes aus der Wirtschaft beziehungsweise von Wirtschaftsverbänden, die sich den Herausforderungen der Baumwollindustrie aus unterschiedlichen Blickwinkeln näherten. Deutliche Akzente setzten Paneldiskussionen zu Themen wie verantwortungsvolle Rohstoffproduktion, Lieferkettentransparenz und Kreislaufwirtschaft. Das galt ebenso für Vorträge zu Fortschritten bei der Baumwollsaatzucht und -produktion, zur Digitalisierung in der Landwirtschaft, Verarbeitungsprozessen von Baumwolle, Baumwollqualität und -prüfung sowie zur Vorstel lung innovativer textiler Produkte aus Baumwolle.

Überzeugend war auch die Präsentation des Faserinstituts Bremen zu den Ergebnissen einer in Kooperation mit der Bremer Baumwollbörse weltweit durchgeführten Umfrage unter Spinnereien über störende Qualitätsmängel bei angelieferter Baumwolle, die Verwendung von Fasermischungen sowie den Einsatz von Baumwolle alternativer Produktionsmethoden.

"Wir sind sehr stolz, dass die Premiere der Hybridversion der International Cotton Conference Bremen erfolgreich zu Ende gegangen ist", betont Stephanie Silber, Präsidentin der Bremer Baumwollbörse und Geschäftsführerin des traditionsreichen Baumwollhandelsunternehmens Otto Stadtlander. "Mit der aufmerksamkeitsstarken Zusammenstellung des Tagungsprogramms zeigt sich erneut, wie wertvoll die intensive Zusammenarbeit zwischen Faserinstitut Bremen und Bremer Baumwollbörse ist, bei der sich Wissenschaft und Praxis optimal ergänzen", erklärt Prof. Dr. Axel Herrmann für das Faserinstitut Bremen (FIBRE).

"Diese Konferenz hat die Nachhaltigkeitsbestrebungen weiter vorangebracht. Dies ist besonders wichtig für uns alle, die die technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten von Baumwolle verfolgen", bekräftigt Mark Messura, Senior Vice President, Global Supply Chain Marketing Cotton Incorporated. Prof. Dr. Ing. Thomas Schneider, Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW), Berlin, ergänzt: "Wir haben gesehen, dass Baumwolle wegen ihrer Eigenschaften als natürlicher, innovativer, nachwachsender und biologisch abbaubarer und auch noch recyclebarer Rohstoff mit Blick auf die Zukunft unverzichtbar ist. Die Möglichkeiten seiner Verwendung gehen weit über die Verarbeitung zu Bekleidung hinaus und sind aus der Sicht der Forschung noch lange nicht ausgeschöpft."

Die nächste Internationale Baumwolltagung findet vom 30.- 31. März 2022 statt, in dem Jahr des 150. Geburtstages der Bremer Baumwollbörse.
Nachhaltige Rohstoffproduktion im Fokus
Foto/Grafik: Bremer Baumwollbörse
Nachhaltigkeit, Lieferkettentransparenz und Kreislaufwirtschaft in der Baumwollproduktion (hier in Indien) waren Themen der Tagung.
aus Haustex 04/21 (Wirtschaft)