Daunen- und Federnindustrie

Stabiler Umsatz auf leicht gesunkenem Niveau


Mainz. Die Bettwaren- und Bettfedernbranche scheint bislang besser als erwartet durch die Corona-Zeit zu kommen. Die Umsatzrückgänge sind nicht so schlimm wie befürchtet. Gewinner in der Krise sind die Online-Absatzkanäle.

Wie geht es der deutschen Bettwaren- und Bettfedernbranche nach einem Jahr Corona-Krise? Dieser Frage ist der Verband der Daunen- und Federnindustrie (VDFI gemeinsam mit dem Traumpass e.V. in seiner jüngsten Konjunkturumfrage nachgegangen. In Sachen Umsatz sind die teilnehmenden Unternehmen offenbar besser als erwartet davongekommen: Die Mehrheit meldet für 2020 im Schnitt Umsatzrückgänge von maximal bis zu 10 % - einzelne Ausreißer gibt es sowohl nach oben (plus 20%) als auch nach unten (minus 20%).

Damit haben sich die Einschätzungen vom Frühjahr des vergangenen Jahres nicht fortgesetzt: Zwei Drittel der Betriebe gaben im April 2020 an, aufgrund der Corona-Krise bis zu 25% Umsatzverluste zu verzeichnen. Rund 17% verorteten den Rückgang bei bis zu 50%, und den gleichen Prozentsatz hatte es mit einem Rückgang von bis 75% deutlich härter getroffen. Über die Laufzeit des Wirtschaftsjahres konnte die negative Entwicklung zum großen Teil kompensiert werden.

Bei den Absatzkanälen zählen der Onlinehandel und firmeneigene Onlineshops zu den Gewinnern: Hier attestieren 67% bzw. 50% diesen Absatzkanälen eine gestiegene Bedeutung und bestätigten damit die Aussagen vom April letzten Jahres. Dem Einzel- und dem Möbelhandel wird ebenso wie den Werksverkaufsstellen eine unverändert stabile Bedeutung als Absatzkanal zugemessen, in Einzelfällen müssen der Einzelhandel und die Fachmärkte jedoch Punkte abgeben.

Damit bleiben der Möbelhandel und die Fachmärkte jedoch deutlich hinter den Befürchtungen zurück: 92% der befragten produzierenden Unternehmen hatten in der ersten Umfrage eine sinkende Nachfrage für den Einzel-, 90% für den Möbelhandel und 80% für die Fachmärkte registriert. Im Ranking der bedeutendsten Absatzkanäle insgesamt für das Jahr 2020 vergaben viele der befragten Betriebe die Poleposition an den Onlinehandel, gefolgt vom Möbelhandel und den Fachmärkten.

Lieferfähigkeit gewährleistet

In Sachen Lieferfähigkeit ist die Industrie in Deutschland sehr gut aufgestellt: Nahezu jedes teilnehmende Unternehmen sieht für die Erfüllung geschlossener Kontrakte innerhalb der nächsten sechs Monate keine Engpässe und hat zudem noch Kapazitäten für die Befriedigung zusätzlicher Bedarfe frei. Im April äußerten sich nur 55% ähnlich positiv. Die Lieferketten sind aktuell intakt; Grenzschließungen und schwierige Importbedingungen im ersten Halbjahr 2020 haben sich nicht destabilisierend auf die Produktverfügbarkeit ausgewirkt.

Bei Prognosen zur Preisentwicklung tun sich die Entscheider dagegen schwer: rund die Hälfte der Befragten gibt an, aktuell keine fundierte Einschätzung zu den Preisen für konfektionierte Produkte, also Bettwaren, abgeben zu können. Die restlichen Teilnehmer erwarten Steigerungen von 5 bis 15%. Dies spiegelt sich auch bei den Preisen für Rohwaren: Daunen und Federn, Hüllen und Verpackungen. Eine knappe Mehrheit prognostiziert für alle drei Bereiche steigende Preise von ebenfalls plus 5 bis 15%. Befürchtungen der Produzenten aus dem Frühjahr 2020, seitens des Handels vermehrt mit Anfragen zu Preisreduktionen konfrontiert zu werden, haben sich bisher nicht bewahrheitet.
aus Haustex 04/21 (Wirtschaft)