Stiftung Warentest: Erstmals breitere Matratzen auf dem Prüfstand


Berlin. Die Stiftung Warentest hat für die jüngste Ausgabe des Magazins Test 14 absatzstarke Schaumstoffmatratzen ins Labor geschickt; untersucht wurde nicht nur die Standardgröße 90 mal 200 Zentimeter, sondern erstmals auch die 140 mal 200 Zentimeter breite Variante. Das Fazit des Tester: Die schmale und die breitere Version schneiden im Test ähnlich ab. Allerdings seien alle Matratzen insgesamt nur befriedigend. Einen echten Testsieger gibt es unter der Überschrift "Dicht beieinander" nicht.

Etwa alle zwei Jahre passt die StiWa ihr Prüfprogramm nach eigenen Angaben an neueste wissenschaftliche Erkenntnisse an. Die Tester prüften demnach jetzt auch bei Duo-Matratzen mit unterschiedlichen Liegehärten beide Seiten, wenn es keine Hauptliegeseite gibt. "Das jetzige Prüfprogramm weicht aber so wenig vom vorherigen ab, dass die zuletzt geprüften Matratzen heute weitgehend ähnlich abschneiden würden", heißt es im Test-Bericht.

Erstmals sei getestet worden, ob sich die Liegeeigenschaften einer schmalen Matratzen auf eine breitere Matratze für zwei Schlafende übertragen lassen. "Das klappt in aller Regel", so die StiWa. Die Tests zeigten zudem, dass auch die Abstütz-Eigenschaften auf der einen Seite einer Matratze durch Mitschlafende auf der anderen Seite nicht beeinträchtigt würden. Zum Vergleich kauften die Tester je ein schmales Matratzenmodell (90 x 200) und dazu die passende Matratze in 140 x 200 Zentimeter Größe und testeten bei beiden Ausführungen Liegeeigenschaften, Haltbarkeit, Bezug, Umwelteigenschaften und erstmals auch die Isolationseigenschaften.

Im Gegensatz zu früheren Bewertungen ("die beste jemals getestete Matratze") fällt die Bodyguard von Anbieter bett1.de in diesem Test deutlich ab. In früheren Tests bescheinigte die StiWa dem Modell durchweg gute Liegeeigenschaften für alle Körperbautypen, egal ob in Seit- oder Rückenlage. "Im aktuellen Test trifft das nur für die feste Seite der 140er-Variante zu", schreiben die Tester. "Auf der mittelfesten Seite und beiden Seiten der 90er liegen schwere Menschen mit viel Gewicht an Bauch und Schultern (H-Typen) nur mäßig. Dort geben die Matratzen auf beiden Seiten deutlich nach."

Eine klare Ursache gab es aus Sicht der Stiftung nicht, lediglich ein Indiz: "Zwei der Bodyguard-Test-Matratzen sind unterschiedlich schwer, mit 1,4 Kilogramm beträgt die Differenz fast 10 Prozent", heißt es hierzu. Der Grund sei womöglich eine unterschiedliche Dichte des Schaums, die zu veränderten Liegeeigenschaften führen könne.
aus Haustex 03/21 (Matratzen, Betten, Wasserbetten)