Betten Sauer, Köln

"Bergische Daune" hat sich zur regionalen Marke entwickelt

Köln. Nachhaltigkeit wird für Kunden immer wichtiger. Um mit gutem Gewissen einkaufen zu können, fordern sie vom Handel ein entsprechendes Angebot. "Und das bieten wir gern", sagt Betten-Sauer-Inhaber Michael Gouram. Beim Thema Daunendecken ist er ein echter Nachhaltigkeitsexperte.

Bettwaren haben hier schon immer eine große Rolle gespielt: Seit über 190 Jahren fertigt Betten Sauer Daunendecken und Federkissen selbst an. Der Bettenring und die Firma Sanders-Kaufmann liefern vorgenähte Inlets, die im eigenen Atelier in Köln Brück befüllt werden - vor allem mit hochwertigen Daunen. Diese stammen zum Teil aus der Bettfedernfabrik Treude & Metz, wo Bettwaren im Auftrag des Fachhändlers auch gewaschen und gereingt werden. Ein weiterer Daunenlieferant von Betten Sauer ist ein Bauernhof aus dem bergischen Land.

Den Kontakt zu dem nur rund 15 Kilometer von Köln Brück entfernten Bauerngut Schiefelbusch hat die WDR-Moderatorin Yvonne Willicks hergestellt, als sie 2015 für Dreharbeiten für den "Großen Haushaltscheck" zum Thema Bettdecken auch bei Betten Sauer zu Gast war. "Wir fanden die Idee, Daunen ohne Zwischenhändler direkt vom Erzeuger zu beziehen, sofort super", erinnert sich Michael Gouram.

Im vierten Jahr kauft er nun dem Bauerngut den Schlachtrupf von 1.600 bis 1.800 Gänsen ab, die als Martins- und Weihnachtsgänse gezüchtet werden. Die Vorteile sind offensichtlich: "Zum einen kann ich meinen Kunden die absolute Sicherheit geben, dass für ihre neue Daunendecke kein Tier gequält wurde", erklärt der Fachhändler. Davon, dass die Gänse sich frei bewegen und mit bestem Futter versorgt werden, können die Betten Sauer-Kunden sich bei einem Besuch auf dem Gut, das ein beliebtes Ausflugsziel in der Region ist, sogar persönlich überzeugen.

"Zum anderen", so Michael Gouram weiter, "sorge ich durch den kurzen Anfahrtsweg von nur rund 20 Minuten vom Bauernhof bis in unser Geschäft dafür, dass die komplette Wertschöpfungskette des Produkts nachhaltig ist." Die Kunden, so versichert der Händler, wüssten das mehr und mehr zu schätzen. "Die Bergische Daune hat sich zu einer Art regionalen Marke entwickelt." Mittlerweile werde sogar konkret nach ihr gefragt und im Zweifelsfall geduldig auf die nächste Daunen-Lieferung aus dem Bergischen gewartet, sollte der Vorrat ausgegangen sein. Auch dass die mit hochwertigen Daunen gefüllten Zudecken und Kissen nicht gerade zum Schnäppchenpreis zu haben sind, sei für die Kunden kein Problem. "Dem Großteil leuchtet ein, dass Nachhaltigkeit eben ihren Preis hat", so Gouram

Den Erfolg seiner Daunendecken führt der Fachhändler auf die gute Qualität der Produkte, aber auch darauf zurück, dass er in puncto Nachhaltigkeit auf absolute Konsequenz und Transparenz setzt. "Die Kunden können die Qualität der Daunen bei uns im Laden sogar mit eigenen Händen erfühlen", beschreibt er. In dekorativen Fässern werden die verschiedenen Qualitäten - aufgeteilt in 100 Prozent bergische Gänsedaune und 80 Prozent Federn/20 Prozent Daunen für die Kissenfüllungen - auf der Fläche ausgestellt. Und auch die aus reinen Federn bestehenden Reste kommen nicht weg: "Die werden Kindergärten oder dem Zirkus gespendet", so Gouram, "damit der Spaß dort auch nachhaltig ist."
aus Haustex 12/20 (Handel)