Matratzenindustrie

Die meisten Hersteller rechnen mit Umsatzplus


Wuppertal. Die deutsche Matratzenindustrie beklagt im zweiten Quartal ein zweistelliges Umsatz-Minus gegenüber dem Vorjahr. Das 1. Quartal - unmittelbar nach Beginn des Shutdowns - war nach Angaben des Matratzenverbandes noch mit einem vergleichsweise geringen Umsatzminus abgeschlossen worden. "Als positives Signal kann gleichwohl gewertet werden, dass sich die Umsätze bei einem Großteil der Hersteller bereits seit Mai wieder erholen und auf Vorjahresniveau liegen", teilt der Fachverband mit, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Zum Teil hätten deutliche Nachhol-Effekte sogar für Engpässe in den Lieferketten gesorgt. Die Entwicklung des Absatzes zeigt ähnliche Tendenzen, wobei im Vergleich zum Umsatz etwas schwächere Werte auf gesunkene Durchschnittspreise hindeuten, wie der Matratzenverband erklärt.

Auch beim Blick auf die einzelnen Technologien und Warengruppen finden sich die negativen Entwicklungen bei Umsatz und Absatz wieder. "Im zweiten Quartal fällt jedoch auf, dass der coronabedingte Rückgang für Taschenfederkerne und vor allem für Latex weniger stark ausgeprägt war als für die anderen Technologien", so der Verband. Betrachtet man das erste Halbjahr, bilden Unterfederungen/Lattenroste sowie die sonstigen Matratzen eine Ausnahme: Beide konnten im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum auf Halbjahresebene leichte Umsatzsteigerungen erzielen.

"Insgesamt ist also auch für das erste Halbjahr festzuhalten, dass das Minus weniger gravierend ausfällt, als anfangs zu befürchten war", heißt es in Wuppertal. Dies deckt sich auch mit den Ergebnissen einer aktuellen Herbstumfrage zur Branchenstimmung: Zwei Drittel der befragten Matratzenhersteller prognostizieren für ihr Unternehmen einen positiven Umsatz für 2020 gegenüber dem Vorjahr, ein Drittel rechnet mit einem unveränderten Umsatz beziehungsweise einem Rückgang von maximal 25 Prozent. Knapp die Hälfte der Teilnehmer beschreibt das wirtschaftliche Szenario für ihr Unternehmen als v-förmig - "starker Einbruch, kurzes Tal, starke Erholung". Genauso viele Unternehmen berichten sogar von Wachstumsszenarien, wie der Verband erklärt.

Die Marktanteile der einzelnen Technologien und Warengruppen am Gesamtmarkt unterliegen sowohl im zweiten Quartal als auch im ersten Halbjahr nur geringen Schwankungen, hier gibt es keine nennenswerten Veränderungen. Wie der Matratzenverband weiter erklärt, hat sich die Datenbasis seiner Verbandsstatistik durch den Zugewinn drei neuer Mitglieder zu Beginn des Jahres vergrößert. Dabei handelt es sich um die Unternehmen Sun Garden, HeMaFa und Winkle.
aus Haustex 10/20 (Wirtschaft)