Putzmeister: Die neuen Kompakt-Kolbenpumpen

Wölfe im Schafspelz


Ab Mitte dieses Jahres sollen die neuen Modelle P 720 und P 730 die langanhaltende Erfolgsgeschichte der kompakten Kolbenpumpen von Putzmeister fortsetzen. Ihre Vorgänger wurden erstmals im Jahre 2002 gebaut, seitdem sind etwa 2.300 Maschinen in mehr als 70 verschiedenen Ländern im Einsatz. Die in knapp 20 Jahren gesammelte Erfahrung wurde nun in der Neuauflage dieser Maschinenreihe vereint.

Die beiden Neuentwicklungen bestechen äußerlich durch die markante Linienführung der weiterhin nach hinten öffnenden Zentralhaube. Auffällig in Erscheinung tritt der farblich grau abgesetzte Lufteinlass des nun vorne angeordneten Kühlers. Im Zentrum der Front befindet sich das Putzmeister-Signet aus gebürstetem Edelstahl. Aus dem Werkstoff DCPD gefertigt, setzt die Haube in allen Kriterien weiterhin Maßstäbe auf dem Markt der Kompaktpumpen.

Häufig auch bei hochwertigen Landmaschinen eingesetzt, besticht der Werkstoff durch hohe Chemikalien-, Korrosions- und Hitzebeständigkeit sowie seine Steifigkeit und Schlagfestigkeit. Auf der Oberseite der Maschine endet die Abgasführung mit einer Auspuffklappe. Das Bedienfeld, an welchem nun alle Funktionen zentral abgelegt sind, befindet sich nun auf der rechten Seite der Maschine. Erneut im Vordergrund standen bei dieser Neuentwicklung die benötigte Fläche auf der Baustelle sowie die optimale Rangierbarkeit. Trotz des kräftigeren Auftretens der beiden Kolbenpumpen haben sich die Außenmaße und Gewichte gegenüber Ihren Vorgängern nicht wesentlich verändert.

Die neue P 720 - Der Allrounder für Spritzbeton,
Feinbeton und Fließestrich

Angetrieben wird der Nachfolger der Kolbenpumpe P 715 nun von einem 36,4 kW starken Deutz TD 2.2 Dieselmotor. Die 700 mm langen Förderzylinder liefern bei einem Durchmesser von 150 mm und einer maximalen Hubzahl von 27 Hüben pro Minute bis zu 21 m3/h. Mit einem Förderdruck von bis zu 72 bar und einer noch sanfteren S-Rohr-Umschaltung ist die Maschine optimal für die Verarbeitung von Spritzbeton und Feinbetonen bis maximal 16 mm Korngröße ausgelegt. Der optional erhältliche "Windkessel" gleicht bei sehr fließfähigem Material wie Fließestrich auftretende Pumpstöße aus und schont damit den Verarbeiter sowie die am Boden reibenden Schläuche. Dank des auf 1.900 kg begrenzten Gesamtgewichts eignen sich eine Vielzahl von Zugfahrzeugen zum Transport der Maschine.

Die neue P 730 -
kompakt und leicht,
getrimmt auf Fördermenge

Bis zu 30 m3/h fördert der Nachfolger der kompakten Kolbenpumpe der P 718. Um das zu ermöglichen, bekommen die Förderzylinder der Kernpumpeneinheit bei 700 mm Länge einen Durchmesser von 180 mm. Angetrieben wird die P 730 zudem von einem Deutz TCD 2.2 Dieselmotor, welcher mittels Ladeluftkühler satte 55,4 KW leistet. Der Trichter wurde mit 360 l Nutzvolumen an die Verarbeitungskapazitäten der weiterhin kompakt gehaltenen Kolbenpumpe angepasst. Mit einem Gesamtgewicht von 2.370 kg ist die P 730 zudem leichter als die meisten Maschinen dieser Leistungsklasse. Die Pumpe bietet sich damit hervorragend für die flexible Anwendung von Mörteln bis zu einer Korngröße von 32 mm an. Besonders attraktiv ist die Kolbenpumpe für kleine bis mittelgroße Baustellen wie etwa das Verfüllen kleinerer Bohrpfähle oder Fundamente, welche oft keinen längeren Stationärbetrieb voraussetzen.

Neue, leistungsstarke Antriebe made in Germany

Die verbauten 3-Zylinder-Dieselmotoren von Deutz versorgen die Maschinen in Zukunft mit deutlich mehr Leistung und verfügen über eine ausgereifte Abgasnachbehandlung. Mittels Dieselpartikelfilter erfüllen die Kolbenpumpen alle Anforderungen des Emissionsstandards "Stage V" und lassen sich damit in Zukunft ohne Weiteres in der EU sowie in der Schweiz betreiben.

Neues Bedienkonzept mit robusten Komponenten

Die Bedienung der Maschine erfolgt über das übersichtliche Bedienfeld auf der rechten Maschinenseite. Zentrales Bedienelement ist nun ein robustes Keypad mit intuitiver Nutzerführung, wonach sich die Maschine nach dem "Folge dem blauen Licht"-Prinzip bedienen lässt. Somit ist die Bedienung der Maschine noch einfacher erklärt und die Bediensicherheit deutlich erhöht. Das Keypad ist darüber hinaus widerstandsfähig gegen alle anwendungsüblichen Witterungsbedingungen, Öle und Chemikalien - auch der zweckmäßige Einsatz des Hochdruckreinigers kann dem Keypad nichts anhaben. Ein Farbdisplay mit 4,3 Zoll visualisiert übersichtlich Maschineninformationen, Fehlermeldungen und Betriebszustände.

Zwei in die Kunststoffhaube integrierte Manometer ermöglichen jederzeit das Ablesen des Hydraulikdrucks und des Verschmutzungsgrades des Hydraulikölfilters. An der neuen USB-Ladedose im Bedienfeld lassen sich zudem beliebige Endgeräte mit USB-Standard mit Strom versorgen. Zusätzlich wird das gesamte Bedienfeld durch eine abschließbare Acrylglas-Tür vor Dreck, Feuchtigkeit und ungewolltem Zugriff geschützt.

Erweiterter Funktions- und Optionsumfang

Gleich mehrere Funktionen werden mit der neuen Generation serienmäßig eingeführt. Das sogenannte EOC steht für "Efficient Output Control" und regelt im aktivierten Zustand die Motordrehzahl immer optimal auf die eingestellte Fördermenge ein, um Kraftstoff zu sparen. Die Memory-Funktion (MEM) speichert im aktivierten Zustand alle Einstellwerte. So kann der Betrieb nach einer Arbeitsunterbrechung mit einem Knopfdruck mit den zuvor eingestellten Parametern fortgesetzt werden, ohne wieder alle Einstellungen manuell vorzunehmen. Für die Steuerung aus der Ferne kann in Zukunft zwischen einer Kabel- und einer Funkfernsteuerung gewählt werden. Für schwierige Verhältnisse bietet die Funkfernsteuerung den Einsatz eines Repeaters, der die Funkstrecke noch einmal verlängert. Für die präzise Dosierung von flüssigen Zusatzmitteln sind in Zukunft integrierte Dosierpumpen optional erhältlich. Hierbei kann zwischen einer Standard-Dosierpumpe oder einer synchronisierten Dosierpumpe gewählt werden. Während die Standard-Dosierpumpe unabhängig vom Fördervorgang des Mörtels konstant nach vom Anwender eingestellten Parametern Zusatzmittel pumpt, passt sich die synchronisierte Dosierpumpe an den Fördervorgang des Mörtels an. Die Einstellungen der Dosierpumpen erfolgt jeweils über das Display im Bedienfeld. Weitere Details wie eine Trichterabdeckung als Spritzschutz, die Füllstandsüberwachung aller Betriebsstoffe sowie ein vergrößertes Tankvolumen runden die Liste der umfangreichen Neuerungen ab.
aus FussbodenTechnik 04/20 (Sortiment)