Sechs Fragen an Frank Sanau, Leiter des Geschäftsbereichs Pandomo bei Ardex

"Die Marke Pandomo hat sich ganz stark international gefestigt"


Seit 20 Jahren gibt es Pandomo aus dem Hause Ardex: Aus einer "einfachen" Spachtelmasse wurde ein modernes System für Oberflächengestaltung. Frank Sanau, Leiter des Geschäftsbereichs Pandomo und Mitarbeiter der ersten Stunde, erzählt, wie und warum Böden und Wände zu ihrer individuellen Note gekommen sind.

FussbodenTechnik: Vor 20 Jahren wurde Pandomo "erfunden". Wie kam es zu der Idee, Spachtelmassen als Sichtflächen zu verwenden?

Frank Sanau: Ein Verarbeiter in den USA hat uns gefragt, ob wir eine weiße zementäre Spachtelmasse entwickeln können, und diese hat er dann in Spielcasinos und Shoppingmalls als Boden eingesetzt. Für uns in Deutschland war das zu diesem Zeitpunkt undenkbar. Ich bin in die USA gereist, habe mir die Flächen vor Ort angeschaut - und war begeistert. Also haben wir die Idee aufgegriffen. Anders als in den USA haben wir nicht "nur" die Sackware verkauft, sondern von Anfang an den Systemgedanken in den Vordergrund gestellt, also inklusive Gewährleistung und Kooperationen. Im Frühjahr 1999 haben wir schließlich nach einem Jahr Vorbereitung das Ardex Creative Floor System vorgestellt.

FT: Wie hat sich Pandomo in den vergangenen 20 Jahren entwickelt?

Sanau: Die Marke Pandomo hat sich in den vergangenen Jahren ganz stark international gefestigt. In den mehr als 50 Ländern der Welt, in denen Ardex vertreten ist, konnten wir Pandomo als Architekturmarke etablieren. Dieses Geschäftsmodell ermöglicht uns oftmals den Einstieg in die Diskussion mit Investoren und Architekten und ist somit ein Türöffner für die Produkte aus dem Ardex-Stammsegment.

FT: Was war das erste Objekt, bei dem Pandomo zum Einsatz kam?

Sanau: Es war bei mir zu Hause, in meiner Garage. Damals habe ich noch zusammen mit einem Anwendungstechniker selbst gespachtelt, geschliffen und poliert. An diesem Boden habe ich viele Jahre lang Spaß gehabt, bis er mit dem nächsten Pandomo-Produkt überarbeitet wurde. Es gibt auch noch andere Objekte, die mir lebhaft in Erinnerung geblieben sind: aus der Anfangsphase zum Beispiel das Sony Center in Berlin. Mit der Markteinführung des Terrazzo-Systems waren wir im Folkwang Museum in Essen dabei. Für die Architekten von Chipperfield haben wir über 6.500 m2 Fläche realisiert.

FT: Wie viel m2 Fläche wurde in den vergangenen 20 Jahren mit Pandomo ausgeführt?

Sanau: Berücksichtigt man für den Markteinstieg kleinere Volumina, so kommen wir nach 20 Jahren auf knapp 4 Mio. m2. In Fußballfeldern ausgedrückt sind das 550 bis 600 Felder - also eine gewaltige Dimension.

FT: Öffentliche Bereiche oder privates Umfeld: Wo wird Pandomo überwiegend eingesetzt?

Sanau: Pandomo wird in beiden Bereichen eingesetzt, privaten und öffentlichen. Eine Tendenz in Richtung großer Objekte ist aber ganz klar erkennbar. Gerade mit der Einführung der Terrazzo-Systeme ist das Interesse für Großprojekte gestiegen, bei denen es um Tausende von m2 geht. Und da die öffentlichen Flächen eben um ein vVielfaches größer sind als private, kann man grob sagen, dass zwei Drittel aus dem öffentlichen Bereich und ein Drittel aus dem hochwertigen privaten Umfeld kommen.

FT: Wie geht es mit Pandomo weiter?

Sanau: Wir haben gerade ein komplett neues System eingeführt: Pandomo Studio, ein zementäres Produkt, das sich zugleich am Boden und an der Wand verarbeiten lässt. Es hat eine sehr elegante Oberfläche und ist gleichzeitig sehr widerstandsfähig. Das ermöglicht eine homogene Anmutung. Darüber hinaus sind wir ständig mit der Weiterentwicklung der Systemkomponenten beschäftigt.


Pandomo im Überblick

Pandomo von Ardex ist ein modernes System für die Oberflächengestaltung. Ob Boden, Wand oder Decke - die Möglichkeiten reichen von klassisch, edel und homogen bis zu ganz individueller Gestaltung. Für besonders stark beanspruchte Bereiche bietet Pandomo feste, extrem widerstandsfähige Bodenflächen.
aus FussbodenTechnik 03/20 (Wirtschaft)