K&C: Einblick in die Designbelagsproduktion

Vollsortiment mit hohem Qualitätsanspruch


Ward Liu ist seit vielen Jahren in der Designbelagsbranche engagiert. Er startete seine Karriere bei Elegant Living, machte sich später als Händler selbstständig und stieg schließlich vor 15 Jahren mit der Gründung von Zhangjiagang K&C Tech (K&C steht für King & Crown) selber in die Produktion ein. Zhangjiagang am Südufer des Jangtse, einst ein Dorf, wurde Anfang der 1990er Jahre zu einer chinesischen Modellstadt ernannt, zählt heute fast so viele Einwohner wie Hamburg und ist zu einem zentralen Standort für die Textil-, Teppich- und eben auch Designbelagsindustrie avanciert.

2015 wurde das Gebiet, in dem sich K&C befand, umgewidmet, das Werk musste verlagert werden. Liu siedelte nicht einfach die alten Anlagen um, sondern baute komplett neu. Er errichtete auf 45.000 m2 eine moderne, weitgehend automatisierte Fertigungsstätte europäischen Standards, die durch ihre Effizienz und Leistungsfähigkeit beeindruckt und seit 2018 im Regelbetrieb läuft. Der Maschinenpark ist weitestgehend neu mit einigen japanischen Aggregaten, drei Homag-Profilieranlagen und einer riesigen Kalanderlinie aus Korea samt integrierter UV-Beschichtung, automatisiertem Kühlungssystem und laserkontrollierten Schneideinrichtungen.

K&C stellt auf mehreren halbautomatischen Hot Press-Anlagen unterschiedliche Designbelagstypen her: sowohl klassisches Vollvinyl wie auch die Rigid-Ausführungen SPC (Solid Polymer Core) und WPC (Waterproof Polymer Core), Dryback und Klickprodukte mit verschiedenen Verriegelungssystemen sowie die in Europa weniger üblichen selbstklebenden Varianten (Self Stick). Um die Qualität besser kontrollieren zu können, werden auch die SPC- und WPC-Träger in Eigenregie produziert - das heißt, die Rohstoffe selbst gemischt und dann extrudiert. "Damit haben wir volle Kontrolle über die Qualität des Trägermaterials, sind schneller, flexibler, effizienter und kostengünstiger und sichern die Dimensionsstabilität des Endproduktes", sagt Ward Liu.

Die Hot Press-Anlagen (Etagenpressen) funktionieren halbautomatisch; die Slabs werden per Hand zusammengelegt, bei 130 °C gepresst und schonend abgekühlt, damit das Material entstresst wird, so dass es später dimensionsstabil bleibt. Weitere Produktionsschnitte wie Synchronprägung (EIR, Embossed in Register), Schneiden, Fasen Fräsen, Oberflächenvergütung und Profilierung schließen sich an. Standardformate werden vollautomatisch verpackt, abweichende Elementmaße halbmanuell. Im gesamten Prozess werden Qualitätskontrolle und -sicherung groß geschrieben. Im modern ausgestatteten Labor sind neben sämtlichen Standardtests auch zusätzliche Prüfoptionen verfügbar, etwa die Martindale-Methode für die Mikrokratzbeständigkeit. Auch eine große Klimakammer, die die Jahreszeiten simuliert, ist vorhanden.
aus Parkett Magazin 05/19 (Bodenbeläge)