100 Jahre Bettenrid

Stolz auf die Tradition, für die Zukunft gerüstet


München. Das Münchner Tradtionshaus Bettenrid feiert im Herbst seinen hundertsten Geburtstag. 1916 von Rosa Zaininger als Bettfedernreinigung gegründet, ist das Unternehmen heute mit insgesamt drei Filialen in München und Frankfurt vertreten. Eine groß angelegte Jubiläumskampagne für die Außenwerbung, ein Buch und nicht zuletzt exklusive Jubiläums-Editionen in allen Produktbereichen sollen die Kunden begeistern.


Schlafen ist doch keine Kunst. Gut schlafen schon." Bei Bettenrid hat man sich nicht erst zum Hundertsten dieser Weisheit angenommen. Doch der runde Geburtstag war Anlass genug, das Motto auch zum Titel eines Buches über über die Firmengeschichte zu machen, das mehr ist als eine Chronik des eigenen Geschäftes. Das Buch ist auch ein Stück Münchner Einzelhandelsgeschichte und erzählt, wie aus einer kleinen Bettfedernreinigung ein bayernweit bekanntes Fachgeschäft wurde.

Und damit erzählt es von einem Familienunternehmen, das immer schon ein Gespür dafür hatte, seine Produkte mit ihrem wichtigsten Nutzen, dem guten Schlaf, zu verbinden. Einem Unternehmen, das den Mut hatte, seine Kernbotschaft manchmal sogar in bayerisch-deftige, aber stets humorige Werbung zu verpacken.

Zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit namhaften Karikaturisten wie Ernst Hürlimann, Dieter Hanitzsch oder dem Illustratoren-Ehepaar Traudl und Walter Reiner, deren "Münchner im Himmel" für das Unternehmen geworben hat. Er ist die dienstälteste Werbefigur von Bettenrid. Karikaturist Ernst Hürlimann schuf Wort-Bild Geschichten um Figuren wie Amandus Schlapp’ für das Unternehmen. Zum Hundertsten würdigt Bettenrid Hürlimanns Werk und macht Amandus Schlapp’ zum Key Visual der Jubiläums-Kampagne.

Nicht zu vergessen der legendäre Dieter Hanitzsch, der 1989 für eine Retro-Kampagne engagiert wurde und "Familie Schlummermaier" erschuf, die auf riesigen Plakaten im Münchner Stadtgebiet oder in wöchentlich erscheinenden ganzseitigen Anzeigen ihren Auftritt hatte. So konnte Bettenrid in seiner Firmengeschichte immer wieder aufmerksamkeitsstarke Akzente setzen.

Im Jahr 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, hatte Rosa Zaininger das Unternehmen als Bettfedernreinigung in München gegründet. Dank des unternehmerischen Mutes ihrer Tochter Hedwig Rid wurde es schnell zum bekanntesten Bettengeschäft der Stadt. Ihr Sohn Dr. Günther Rid baute Bettenrid schließlich zu einem über die Grenzen Bayerns hinaus bekannten Fachgeschäft aus.

Seit 1953 besteht das Haus in der Neuhauser Straße 12, seit 1968 das Haus in der Theatinerstrasse 47 und seit 1989 die Filiale in Frankfurt. Dr. Günther Rid führte das Unternehmen vorausschauend bis Anfang der 1990er-Jahre. 1988 gründete er die Rid Stiftung, die bis heute den mittelständischen, bayerischen Einzelhandel fördert. Nach seinem Tod im Jahre 1992 ging Bettenrid als Unternehmen in die Rid Stiftung über.

"Wir verdanken Dr. Rid unseren Leitspruch Nicht nur gut sein, sondern zu den Besten gehören, weg von der Masse, hin zu Klasse", sagt der heutige Geschäftsführer Robert Waloßek. "Das gilt auch heute und dazu gehört die konsequente Individualisierung des Angebots."

Daran will der Geschäftsführer auch in der Zukunft weiter arbeiten. "Allerdings", so Waloßek, "hat sich das Kaufverhalten in den letzten 20 Jahren so grundsätzlich verändert wie die Spielregeln der Wirtschaft. Wachstum findet in Zeiten des E-Commerce im Einzelhandel fast nur noch online statt." Auch für Bettenrid sei es ein langer Weg hin zu einem gut funktionierenden Onlinegeschäft gewesen.

"Aus einem Traditionshaus macht man nun mal nicht über Nacht ein Multi-Channel-Unternehmen", weiß der Geschäftsführer. "In Zukunft werden wir alles daran setzen, ein ganzheitlicher Spezialist für den Kunden zu werden", so Waloßek. "Wenn uns das gelingt, blicken wir nicht nur zurück auf eine überaus beeindruckende Vergangenheit, sondern in eine sehr viel versprechende Zukunft." Den entscheidenden Unterschied auf diesem herausfordernden Weg in die offene Zukunft des Einzelhandels machten die Mitarbeiter. Und mit Blick auf die Kunden sagt Waloßek: "Für sie müssen wir unser Versprechen Ihr Schlaf in besten Händen einlösen und das mit allem, was heute möglich ist."

Die Jubiläums-Kampagne ziert Litfassssäulen, City Light Poster und Taxi-Flächen in München und Frankfurt von Ende September bis Mitte Oktober. In zentralen Münchner U-Bahnhöfen ist die Kampagne zudem an den Rolltreppen-Abgängen sichtbar. Die Kampagne setzt mit einem modernen Goldton einen besonderen Farbakzent. Mitte September erscheint außerdem das Kunden-Magazin Sleep & Living in einer Sonder-Ausgabe. Pünktlich zum 100. Geburtstag wurden außerdem die Schriftzüge an der Fassade in der Theatinerstraße aktualisiert.

Ergänzt wird dies durch exklusive Jubiläums-Editionen in limitierter Auflage. Darunter erstmalig eine eigene Bettwäsche-Kollektion, die gemeinsam mit dem Münchner Modeunternehmen Hallhuber kreiert wurde. Außerdem gehören Decken und Kissen mit oberbayerischer Gutshofdaune der Rid-Essentials-Kollektion, ein exklusives Schramm-Jubiläums-Bett sowie eine limitierte Jubiläums-Edition des Schweizer Bettwäsche-Spezialisten Christian Fischbacher ins Jubiläumsprogramm für die Kunden.
aus Haustex 09/16 (Wirtschaft)