Münchens Erste Häuser

Traditionshäuser gründen Wertegemeinschaft im Einzelhandel


München. Fünf traditionsreiche Münchner Unternehmen haben sich zu einer neuen Wertegemeinschaft unter dem Namen "Münchens Erste Häuser" zusammengeschlossen. Bettenrid ist Teil des Quintetts, das die Werte und Kultur der Traditionshäuser und die Einzigartigkeit von Münchens Innenstadt hervorheben will.

Der Handel steht vor großen Herausforderungen", erklärt Robert Waloßek Geschäftsführer von Bettenrid. "Das veränderte Einkaufsverhalten, der zunehmende Online-Handel, die Anonymisierung der Innenstädte - überall die gleichen Ketten, egal ob Köln oder Barcelona - und die steigenden Mieten sind nur einige Themen, welche die Einzelhändler umtreiben und auf die es zu reagieren gilt."

Jedes der "Ersten Häuser" sehe sich mit den gleichen Entwicklungen konfrontiert. "Mit unserem Bündnis stärken wir unsere Stimmen als Familienunternehmen, auch in der Stadtpolitik und in den Tourismusgremien", so Waloßek. Ende September startete der gemeinsame visuelle Auftritt nach außen, der sich auf den jeweiligen hauseigenen Flächen und Kundenmagazinen wiederfinden wird.

Neben Bettenrid zählen Hirmer (Männermode), Sporthaus Schuster (Spezialist für Bergsport und Outdoor-Bekleidung), Kustermann (Küche, Wohn- und Esskultur) sowie Kaut-Bullinger (Büro, Schule, Schreibkultur) zu dem neuen Bündnis. Gemeinsam schauen die Familienunternehmen auf 740 Jahre Handelserfahrung und eine erfolgreiche Positionierung in der Münchner Einzelhandelslandschaft zurück.

Die Interessengemeinschaft wird nach außen mit einem gemeinsamen, visuellen Auftritt repräsentiert. Der Name "Münchens Erste Häuser" soll die Stärke und den Stolz symbolisieren, den die fünf Traditionshäuser für ihre gemeinsamen Werte empfinden. Er steht gleichzeitig für den Anspruch, in ihrem jeweiligen Bereich die führende Adresse in München zu sein, wie die Händler betonen.

"Der Kunde aller unserer Häuser ist anspruchsvoll und auf der Suche nach individuellen Produkten, die seine Persönlichkeit unterstreichen. Bei Qualität und Service hat er keine Kompromissbereitschaft. Eine große Überschneidung der Kunden besteht allerdings in unseren Häusern noch nicht. Hier sehe ich die Chance, unsere Kunden gemeinsam zu erreichen", erklärt Christin Lüdemann, Geschäftsführerin der Einzelhandelssparte von Kaut-Bullinger. Jedes Jahr besuchten etwa 7 Millionen Kunden die fünf Geschäfte in München "auf der Suche nach einem inspirierenden Einkaufserlebnis und Produkten, die das Leben schöner machen."

Robert Waloßek sieht die Lösung in einem Wort zusammengefasst: "STIMMUNG" im Handel. Jeder Buchstabe des Wortes steht für einen Begriff: Service, Tradition, Individualisierung der Produkte, Multi-Channel, Mitarbeiter, Unterhaltung im Sinne von Einkaufserlebnis, Neuheiten im Produktsortiment und Gemeinschaft wie die Kooperation der Häuser sind für ihn die entscheidenden Faktoren, die den Unterschied ausmachen.

Die fünf Traditionshäuser sehen ihre neue Gemeinschaft im Sinne einer kulturellen Wertegemeinschaft: "Wir sind keine weitere Aktions- oder Marketinggemeinschaft, sondern wollen unsere gemeinsamen Werte, Stärken und Kultur in den Vordergrund stellen", unterstreicht Frank Troch, Geschäftsführer von Hirmer. "Wir wollen miteinander unsere Kunden nachhaltig begeistern. Wir wollen uns miteinander intensiv auf verschiedensten Ebenen austauschen, voneinander lernen, wir wollen uns fördern und gegenseitig unterstützen." Nicht zuletzt wollen sich die Geschäfte gegenseitig ihren Stammkunden empfehlen, die allesamt Qualität, Service, Kompetenz, Tradition und Individualität schätzten.
aus Haustex 11/15 (Wirtschaft)