Special Feuchtraumlaminat – Von wegen wasserscheu

Laminat ist ein ausgereiftes, bewährtes Produkt, leidet aber unter Preis- und Wettbewerbsdruck. Also müssen die Argumente besser werden - vor allem gegenüber Designbelägen. Die Industrie positioniert Laminat daher als nachhaltige Bodenlösung, die mit wasserresistenter Ausstattung auch feuchtraumgeeignet ist. Parkett Magazin hat dazu die wichtigen Anbieter befragt und gibt einen Überblick über die aktuellen Kollektionen.

Die Feuchtraumeignung bzw. die Unempfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit und Wasser ist zu einem der wichtigsten Produktargumente bei Bodenbelägen avanciert. Dabei stellen Küche, Bad und Eingangszonen, die als Feuchträume definiert werden, nur ca. 10 % der Flächen im Wohnbereich. Das Marktsegment ist also beschränkt und eine konkrete Nachfrage nach wasserresistenten oder gar wasserfesten Bodenbelägen wird in der Laminatbranche auch in Zweifel gezogen: "Aktuell ist das Thema noch mehr branchen- als endkundengetrieben", konstatiert Matthias Hemsen, Produktmanager Laminat bei Parador und auch Volker Kettler, Mitglied der Geschäftsleitung der Meisterwerke, identifiziert als Hintergrund eher den Wettbewerbsdruck durch andere Belagsarten.

Chancen für den Handel,
höherwertiger zu verkaufen

Dennoch springen die Laminatanbieter zunehmend auf diesen Zug auf und loben feuchtraumgeeignete Produkte aus, um sich vor allem gegenüber Designbelägen zu behaupten und Marktanteile zurückzugewinnen. Hemsen sieht darin auch Perspektiven für die Absatzmittler: "Der Handel hat die Chance, diese Art von Laminat höherwertig zu verkaufen und somit dem Preisverfall entgegenzuwirken, bzw. die eigene Marge zu verbessern."

Für eine erfolgreiche Vermarktung von Feuchtraumlaminat ist eine eindeutige Begrifflichkeit wichtig. Was man dazu beim Googeln unter diesem Stichwort entdeckt, ist haarsträubend. So beschreibt etwa www.helpster Feuchtraumlaminat als "wasserfestes Laminat aus Kunststoffen wie Vinylharz, das man auch in der Dusche verlegen kann". Auf www.laminat-fachmarkt.com besteht es aus "synthetischem PVC und besitzt keinen Holzanteil", ähnlich bei www.bodenprofis: "Wasserfestes Laminat besteht zumeist aus Kunststoff. Als Kunststofflaminat oder Vinyllaminat können Sie es im Baumarkt kaufen." Kein Wunder, dass der Verbraucher erstens verwirrt ist und zweitens eine völlig falsche Vorstellung von dem Produkt erhält. Auch die Laminatanbieter haben oft ihr eigenes Wording, allgemein werden die Attribute "feuchtraumgeeignet", "wasser- bzw. feuchtigkeitsbeständig oder -resistent" am häufigsten genutzt - und sind auch am zutreffendesten, denn wasserfest kann ein holzbasierendes Produkt wie ein Laminatboden gar nicht sein.

So lässt sich auch nicht wegdiskutieren, dass ein Laminatboden auf Wasser und Feuchtigkeitseinwirkung reagiert. Aber durch technische Modifikationen kann er heute sehr gut wasserresistent gemacht werden, versichert die Indus-
trie. Das ist keine neue Entwicklung; Windmöller hat bereits 1999 entsprechend ausgestattete Produkte eingeführt, Berry Alloc 2008, Egger 2010.

Das macht einen
Laminatboden feuchtraumgeeignet

Drei Features sind für die Feuchtraumeignung eines Laminatbodens entscheidend: die Trägerplatte, die Klickverbindung und der Kantenschutz. Nicht zu vergessen eine fach- und sachgerechte Verlegung mit abgestimmten Sockelleisten, einer Dampfbremse und einer guten Abdichtung an Wand und Übergängen.

Als maßgeblicher Faktor wird eine quellgeschützte Trägerplatte genannt. Früher war ein Quellwert zwischen 12 und 15 % der Maßstab, heute gelten Platten mit einem Quellwert 8 % als richtig gut, Spitzenprodukte liegen noch darunter bei 5 %. "Bei einer 5 mm dicken Platte sind 5 % Quellung so gut wie nicht sichtbar", sagt ein Experte. Diese Qualität ist aber auch nicht so einfach zu produzieren: Das fängt schon dabei an, wie die Späne hergestellt werden, wie sie verblasen werden, wie gut und gleichmäßig sie mit dem Leim vernetzt werden. Das Ergebnis ist eine extrem dichte, kompakte Platte, die nicht nur unempfindlicher gegen Feuchtigkeitseintrag ist, sondern auch stoßfester und formstabiler. Dass sich das im Preis niederschlägt, ist nachvollziehbar.

Genauso wichtig ist ein zuverlässiger Fugenschluss durch ein dichtes, langlebiges Verriegelungssystem. Das gilt übrigens nicht nur für schwimmend verlegte Laminatböden, sondern auch für Designbeläge. Denn wenn darunter Feuchtigkeit gelangt, droht genauso Schimmelbildung. Hier werden in der Regel Klickverbindungen mit Vorspannung als beste Lösung angesehen.

Kantenimprägnierung ja oder nein, womit... da herrschen verschiedene Philosophien vor. Egger beispielsweise vertraut voll auf seinen Aqua+-Träger - "damit sind die Dielen auch an Schnittstellen vor Feuchtigkeitseinwirkung geschützt" - und ein rein mechanisches, formschlüssiges Verriegelungssystem und verzichtet auf einen Kantenschutz. Damit würde Feuchtigkeit ins Profil eingebracht, argumentieren die Österreicher dagegen.

Andere Hersteller setzen auf die Kantenhydrophobierung als zusätzliche Sicherheit. "An der richtigen Stelle richtig aufgetragen, ist das nicht nur ein Marketinggag", sagt einer, der es wissen muss. Üblich sind zum einen Wachs oder Pa-
raffin, zum anderen wässriges Systeme wie Acrylatdispersionen, die eindringen und aushärten.

Wichtig: Gut abdichten

Die meisten Anbieter empfehlen die schwimmende Verlegung - mit Dampfbremse, entsprechend wasserresistenten oder wasserfesten Profilen und einer guten Abdichtung an Wänden und Übergängen. Haro hingegen spricht sich klar für eine vollflächige Verklebung aus. Wobei auch Volker Kettler und Ludwig Grütering, Mitglied der Geschäftsleitung von ter Hürne, einräumen, dass schwimmend verlegte Böden in Feuchträumen ihre Grenzen gegenüber einer festen Verklebung haben. Kettler: "Schwachpunkt ist die Kante. Deshalb ist nicht nur der Abschluss mit einer Leiste wichtig, sondern eine zusätzliche Abdichtung." Nicht nur unter dem Belag kann sich nämlich Schimmel bilden, sondern ebenso hinter der Sockelleiste und im Wandbereich. Grütering sieht bei schwimmender Verlegung eine größere Gefahr von Verlegefehlern. Und verweist darauf, dass eine feste Verklebung vorteilhaft hinsichtlich des Schallschutzes ist und sich zudem kleinere Unebenheiten des Untergrundes ausgleichen lassen.

| Claudia Weidt


Herstellerumfrage
Wie bedeutend ist das Thema Feuchtraumlaminat im Markt, welches Potenzial steckt darin?

Matthias Hemsen, Produkt Manager Laminat Parador: Das Thema birgt für den Markt einen großen Reiz, da Laminat mit einer entsprechenden Feuchtraumeignung seinen diesbezüglichen Nachteil gegenüber Designbelägen verliert und einen neuen Anwendungsbereich für Laminatprodukte erschließt. Insofern hat das Thema für Hersteller eine hohe Relevanz. Denn Laminat ist ein tolles und vor allem technisch ausgereiftes Produkt, das in vielerlei Aspekten den Vergleich zu Designbelägen nicht scheuen braucht. Es zeichnet sich durch eine hohe Vielfalt an Dekoren und Strukturen aus, ist ökologisch und hat ein unschlagbar gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Laminat kann durch technische Modifikationen sehr gut wasserresistent gemacht werden, somit sehen wir durchaus Potenzial, dass sich Laminat durch diese Maßnahmen ein Stück vom Markt zurückerobert. Aktuell ist das Thema aber noch mehr branchen- als endkundengetrieben. Für den Handel besteht darin mittelfristig die Chance, diese Art von Laminat höherwertig zu verkaufen und somit dem Preisverfall entgegenzuwirken, bzw. die eigene Marge auszubauen.

Bei Parador setzen wir standardisiert auf technische Details, um unsere Laminatböden feuchtraumgeeignet herzustellen, ohne dies bislang in den kommunikativen Fokus zu stellen. Darüber hinaus entwickeln wir aktuell weitere Lösungen, die wir im Herbst vorstellen möchten.

Klaus Trautmann, Leiter Produktmanagement Haro: Momentan wird das Thema Feuchtraumeignung in vielen Bereichen thematisiert, auch wenn die Notwendigkeit oder der tatsächliche Bedarf nicht wirklich so stark gegeben sind, ist es mittlerweile fast für jeden Anbieter Pflicht, hier Lösungen zu bieten. Mit unserer Laminatboden-Serie "Tritty 200 Aqua" haben wir die exakte Antwort auf diese Frage. Dabei steckt allerdings bei uns mehr als nur ein Laminatboden mit Feuchtraumeignung dahinter: Wir bieten unseren Kunden auch passende wasserresistente Sockelleisten und so feuchtraumgeeignete Bodensysteme an. Besonders großes Potenzial haben wir dort, wo ein hochwertiger Laminatboden gefragt ist - momentan sind das insbesondere Märkte außerhalb der DACH-Region. Aber auch in Deutschland wächst das Interesse, insbesondere an unserem ganzheitlichen Lösungsansatz.

Swiss Krono: Feuchtraumlaminat ist für uns ein wachsendes Segment mit einer starken Dynamik und ergänzt die großartigen Vorteile von Laminat, das aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird, sowohl eine ansprechende Haptik als auch Optik besitzt und dazu enorm einfach zu verlegen ist.

Marlene Lindemann, Design Management, Product Management Laminate Windmöller: Wir haben bereits seit 1999 Feuchtraumlaminat im Angebot und gewährleisten höchste Qualitäten speziell im Bereich der Profil-Maßtoleranzen, die für die Feuchtigkeitsresistenz u.a. eine maßgebliche Rolle spielen. Feuchtraumlaminat kann bedenkenlos in Küche oder Bad verlegt, eignet sich allerdings nicht für die Verlegung im "Nassraum", d.h. in der Duschkabine.

Für uns ist die Feuchtraumresistenz nach wie vor zentrales Qualitätskriterium unseres Laminatsortimentes, das in den letzten Jahren stetig optimiert wurde. Dank unserer Aqua-Stop Ausstattung - einer einzigartigen Kombination aus quellarmer HDF-Trägerplatte und umlaufender Profilversiegelung - ist Wineo Laminat gegen Flüssigkeiten und Feuchtigkeit perfekt geschützt. An unseren Produkten ist daher eine Quellung mit bloßem Auge nicht mehr sichtbar. Wineo Laminat quillt 4 x weniger auf als herkömmliches Laminat.

Mario Mündnich, Regional Sales Manager DACH Berry Alloc: Für Berry Alloc ist das Thema "Feuchtraumlaminat" von einer gewissen Bedeutung. Wir beschäftigen uns schon sehr lange damit. Berry Alloc stellte bereits im Jahr 2008 den ersten Hydroplus Laminatboden vor. Hydroplus Produkte haben wir seit diesem Zeitpunkt durchgehend in unserem Sortiment, nicht nur für Feuchtraumanwendung, sondern auch für den normalen Wohnbereich.

Dominik Theseling, Produktmanager Laminat Meisterwerke: Laminat ist für uns insgesamt ein sehr wichtiges Thema. Es ist ein tolles Produkt, verzeiht Missgeschicke, ist extrem robust und basierend auf natürlichen Materialien. Diese Besonderheiten möchten wir für die Marke Meister durch unseren Claim "Zum Glück ist es Laminat" herausstellen. Dabei ist Feuchtigkeit ein relevanter Themenblock von vielen anderen. Wir sehen generell weiterhin ein großes Potenzial für Laminat - nicht nur im Zusammenhang mit Feuchtraumeignung. Deshalb bieten auch alle Laminatkollektionen der Marken Meister und Moderna (ausgenommen die Preiseinstiegsware) mit entweder 24 h- (Meister) bzw. 4 h-Wasserresistenz (Meister und Moderna) an.


Wie loben Sie Ihre Produkte aus: wasserfest, wasserabweisend oder
wasserresistent? Wie definieren Sie die drei Bezeichnungen?

Klaus Trautner: Das kommt tatsächlich auf die exakte Definition an. Für den Laminatboden Tritty 200 Aqua wird eine hochquellvergütete Aqua Reject-Trägerplatte eingesetzt, damit erfüllt dieser Laminatboden die Eignung "wasserresistent" und eignet sich für die Verlegung in häuslichen Badezimmern oder Küchen. Das entspricht der Klasse WO-I nach DIN 18534. Durch die höchste Quellvergütung und die spezielle Imprägnierung hält Tritty 200 Aqua stehendem Wasser bis zu 4 Stunden stand, wie es in der Norm für wasserresistente Böden gefordert ist. Wir haben aber auch wasserfeste Böden im Programm, wie die PVC-freien Designböden Disano Saphir und Disano Project. Für Böden der Klassifizierung "wasserfest" ist die Anforderung, dass sie stehendem Wasser bis zu 24 Stunden standhalten.

Swiss Krono: Innerhalb der Swiss Krono Group verwenden wir konsequent die Bezeichnung "wasserresistent" für unsere Produkte. Dank hochquellreduzierter Trägerplatte und einem kraftschlüssigen Verriegelungssystem sind diese Produktlinien extrem wasserresistent gegen Flüssigkeiten aller Art und ebenso höchst belastbar. In Kombination mit den passenden Sockelleisten halten die Fußböden stehenden Flüssigkeiten (gemäß NALFA-Test) 24 Stunden lang ohne Anzeichen von Ermüdung stand.

FN Neuhofer: Wir bezeichnen unsere Produkte als "wasserfest". "Wasserabweisend" würde sich nur auf die Oberfläche beziehen, der Kern der Leiste könnte dabei Wasser aufnehmen. "Wasserresistent" hat für uns nahezu die gleiche Bedeutung wie "wasserfest", ist vielleicht sogar noch etwas stärker. "Wasserfest" bedeutet für uns, dass Wasser das Produkt nicht beschädigen kann.

Macht es überhaupt Sinn, ein Holzwerkstoffprodukt in Räumen mit starken Schwankungen in der Luftfeuchtigkeit und möglicher Feuchtigkeits-/Wassereinwirkung zu verwenden?

Dominik Theseling: Ja, das macht durchaus Sinn. Allerdings sollte man die Grenzen kennen und richtig bewerten. Wegen schwankender Luftfeuchtigkeit ist es wichtig, Bewegungsfugen zu planen und auch einzuhalten und bzg. Wassereinwirkung haben wir ein abgestimmtes Maßnahmenpaket mit unserem "Aqua Safe-System+" (Kantenimprägnierung & Fugendichtigkeit mit quellverbesserter Trägerplatte), sodass dem Einsatz in Feuchträumen nichts im Wege steht.

Matthias Hemsen: Durch die technischen Entwicklungen für elastische Bodenbeläge angeregt, stellen wir fest, dass auch die Holzwerkstoffler ihre Produkte immer weiter optimieren. Durch solche verbesserten Komponenten können heute Laminatböden produziert werden, die für alle Anwendungsbereiche des normalen Alltags geeignet sind. Auch darüber hinaus macht der Einsatz durchaus Sinn, denn Laminat wartet insbesondere im Vergleich zu herkömmlichen Vinylböden mit u.a. ökologischen Vorteilen auf.

Es gibt drei entscheidende Features, die Laminat unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit machen: Träger, Kantenhydrophierung, Klicksystem. Welche Rolle spielen sie bei Ihnen? Wie effektiv und verlässlich sind sie?

Swiss Krono: Bei der Trägerplatte gibt es drei verschiedene Systeme: Eine Trägerplatte mit einer Quellung kleiner 2 %, eine Q12-Trägerplatte mit einer Quellung kleiner 12 % und eine Standard-Trägerplatte. Zur Kantenhydrophobierung: wenn eine V-Fuge vorhanden ist, werden alle Kanten grundsätzlich hydrophobiert, bei einer Nut-Feder-Verbindung verwenden wir hauptsächlich die Klicksysteme von Välinge. Für bestimmte Produkte wird auch ein Klicksystem von Unilin verwendet.

Matthias Hemsen: Auch bei unseren Laminatböden sind dies die drei Hauptfaktoren, um die Feuchtraumeignung zu gewährleisten. Bereits im Basic-Sortiment setzen wir auf hochwertige, quellreduzierte HDF-Trägerplatten, welche in den Sortimenten Classic und Trendtime noch weiter zunimmt. Auch die Kantenhydrophobierung ist bei unseren Laminatböden Standard. Last but not least setzen wir auch auf ein passgenaues Klicksystem, das leicht ineinandergreift, sicher hält und keine ungewollten, offenen Fugen bildet, so dass selbst stehendes Wasser nicht ohne weiteres von oben durch die Klickverbindung unter den Boden gelangen kann. Diese Kombination der Faktoren ist nötig, um bestmöglichen Schutz gegen Feuchtigkeit zu bieten und so einer vom EPLF geplanten Norm zu diesem Thema optimal gerecht zu werden. Diese offizielle Normierung durch den Verband ist aus unserer Sicht wichtig, um eine Vergleichbarkeit der Produkte zu gewährleisten und dem Endkunden entsprechenden Verbraucherschutz zu bieten.

Mario Mündnich: Im Hause Berry Alloc setzt man aus Erfahrung auf eine Kombination von vier unterschiedlichen Maßnahmen, um die Produkte bestmöglich vor Einwirkungen durch Feuchtigkeit zu schützen: 1. die Oberfläche ist wasserresistent, 2. der Berry-HDF-Träger weist eine höhere Dichte auf als normativ gefordert, 3. ein verstärkes Loc-System, 4. Ein spezielles Hydro Coating.

Dominik Theseling: Für uns spielen alle drei in der Kombination eine wichtige Rolle. Eine gute Klickverbindung mit Vorspannung ist die Grundlage eines sicheren Systems. Unser Masterclic Plus und Multi Clic erfüllen diese Anforderung besonders gut. Eine gute Kantenimprägnierung ist wichtig, um ein Eindringen von Feuchtigkeit zu reduzieren bzw. zu verhindern und der Einsatz einer besonderen, quellreduzierten Trägerplatte rundet das Aqua Safe-System +ab. In Summe ist das ein sehr verlässliches System.

Klaus Trautner: Mit unserem Aqua Tec-System - und damit der Kantenhydrophobierung - waren wir schon vor vielen Jahren ein Vorreiter dieser Technologie. Zusätzlich ist die Qualität des Trägermaterials natürlich ein ganz entscheidender Faktor für die Klassifizierung als wasserresistent oder wasserfest. Bei unserem Laminatboden Tritty 200 Aqua ist daher die Aqua Reject-Trägerplatte für eine besonders gute Performance verantwortlich. Hier sind wir in der technischen Entwicklung natürlich nicht stehen geblieben, sondern arbeiten kontinuierlich an weiteren Innovationen.

Welche Rolle spielen weitere Eigenschaften im Feuchtraum: Rutschfest, hygienisch, antibakteriell?

Swiss Krono: Produkte für den Feuchtraum werden zunehmend wichtiger, die Wasserunempfindlichkeit von Trägerplatten und Klicksystemen hat größeren Einfluss und wird stärker nachgefragt.

Unsere Laminate sind per se niederbakteriell. Antibakteriell bedeutet immer, dass zusätzliche Chemikalien eingebracht werden müssen, die für den menschlichen Organismus nicht unbedenklich sind. Diese setzen wir nicht ein, da wir der Meinung sind, dass für einen hygienisch reinen Fußboden eine derart hohe zusätzliche chemische Belastung unnötig ist. Rutschfestigkeit spielt in Privathaushalten nahezu keine Rolle. Wenn derartige Anforderungen in Einzelfällen gestellt werden, stellen wir diese in Spezialfällen sicher und her.

Hat Laminat im Feuchtraum Vorteile gegenüber anderen Böden? Welche?

Swiss Krono: Ein großer Vorteil ist, dass es nicht verklebt werden muss. Allerdings kommt es darauf an, in welchen Bereichen Laminat verlegt werden soll, welche konkreten Anforderungen an den Bodenbelag gestellt werden. Speziell dafür haben wir derzeit ebenfalls eine Neuentwicklung, die wir in Kürze auf den Markt bringen werden.

Klaus Trautner: Die Oberfläche eines Laminatbodens ist extrem feuchtebeständig und resistent gegenüber aggresiven Haushaltschemikalien. Zudem zählen neben der Feuchtraumeignung die klassischen Vorteile des Laminatbodens: Hohe Strapazierfähigkeit (bei uns AC6), Kratzbeständigkeit, Pflegeleichtigkeit, Robustheit, einfache Verlegung und, was Haro-Laminatböden speziell auszeichnet, die besonders authentischen Oberflächen,dazu die perfekt darauf abgestimmte haptische Prägung. Wie belastbar unsere Laminatböden sind, zeigt sich schon allein daran, dass wir auf die Tritty Serie bei privater Nutzung 25 Jahre Garantie geben. Last but not least sind Haro Laminatböden mit dem Blauen Engel ausgezeichnet, sie sind also frei von gesundheitsgefährdenden Schadstoffen und bestehen zu 90 % aus Holz. Das macht sie zu einem wohngesunden und nachhaltig produzierten Bodenbelag.

Welche Verlegeempfehlung geben Sie für (wasserbeständiges) Laminat in Feuchträumen - Schwimmend auf Unterlage (Dampfbremse)? vollflächig verklebt? Wie sind die Randfugen zu behandeln?

Matthias Hemsen: Grundsätzlich ist es wichtig, zu verhindern, dass Wasser unter den Boden gelangt. Dies gilt nicht nur für Laminat, sondern grundsätzlich für alle Böden, die in Feuchträumen verlegt werden. Darum sollte unbedingt die Verlegeanleitung zu den Produkten beachtet werden. Wichtig ist bei der schwimmenden Verlegung, die wir bei unseren Laminatböden auch in Feuchträumen empfehlen, der Einsatz einer Dampfbremse wie beispielsweise einer PE-Folie sowie eine gute Abdichtung an den Wänden und Übergängen. Hier sollten idealerweise Dichtband und Silikon verwendet werden, um auch die Ausdehnung weiterhin zu ermöglichen. Bei Parador arbeiten wir darüber hinaus aktuell an Lösungen, um unseren Kunden die Verlegung in Feuchträumen künftig noch einfacher zu machen.

Marlene Lindemann: Bei mineralischen Untergründen (Estrich oder Beton) kann bei ungünstigen klimatischen Bedingungen Feuchtigkeit aufsteigen. Wir empfehlen daher den Einsatz einer Dampfbremse. Diese sollte unterhalb einer Schalldämmmatte überlappend und wannenartig verlegt werden. Wir von Wineo empfehlen je nach Laminatkollektion unsere PU-Unterlagsmatte, die nicht nur eine hervorragende Schallreduktion und energieeffiziente Verteilung der Bodenwärme gewährleisten, sondern ebenso teilweise bereits eine Dampfsperre beinhalten und zusätzlich die Stabilität der Klick-Verbindung unterstützen.

Klaus Trautner: Wir empfehlen bei der Verlegung in Feuchträumen grundsätzlich eine vollflächige Verklebung, da wir damit die Gefahr einer Schimmelbildung unter einem z.B. schwimmend verlegten Boden ausschließen können. Randfugen sind so auszubilden, dass kein Wasser eindringen kann.

Mario Mündnich: Für eine Installation in Feuchträumen empfehlen wir für unsere Hydroplus-Produkte: schwimmendes Verlegen auf unserer "Excellence"-Unterlage, sowie den Einsatz unseres Hydroplus_Kit und für die ansprechende Optik unsere passenden, dekorgleichen Profile.

Dominik Theseling: Wir empfehlen für unser Laminat stets die schwimmende Verlegung. Auch in Feuchträumen. Eine Dampfbremse sollte immer verwendet werden, damit keine Feuchtigkeit aus dem Estrich nach oben steigen kann. Da es sich bei Feuchträumen meist um kleinere Räume und dementsprechend kleine verlegte Flächen handelt, empfehlen wir hier den Randabstand etwas zu verringern und mit einer PE-Fugenschnur diese Fuge auszufüllen. Dann kann unsere wasserfeste Sockelleiste eingesetzt werden oder alternativ mit Sanitärsilikon versiegelt werden.

Wie bedeutend ist das Thema "Gestalten und Abdichten mit Leisten und Profilen in Feuchtbereichen" für Sie und im Markt, welches Potenzial steckt darin?

FN Neuhofer: Als Ersatz für eine Abdichtung sind die Leisten nicht geeignet, da nicht garantiert werden kann, dass die Fuge 100% dicht wird. Die Leisten sind aus wasserfestem Material gefertigt, und bieten eine Dekoroberfläche passend zum Dekor des Bodens. Insofern hat das Thema Gestaltung mit der richtigen Leiste eine größere Bedeutung als das Abdichten.

Welche Anwendungsempfehlungen geben Sie Handwerkern für Verlegearbeiten in Feuchtbereichen mit Ihren Leisten und Profilen?

FN Neuhofer: Für echte Feuchtbereiche würden wir Produkte empfehlen, die komplett aus Kunststoff oder Aluminium sind.
aus Parkett Magazin 04/20 (Bodenbeläge)