Tischwäsche 2011

Qualitativ hochwertig und optisch ansprechend

Wenn es gilt, den Tisch einladend zu gestalten, kommt man am Produkt Tischwäsche - welche Größe und Form auch immer - nicht vorbei. Obwohl dieser Bereich häufig modischen Strömungen unterliegt und auch angestammte Gepflogenheiten und jahreszeitliche Saisons eine dominierende Rolle spielen, gilt es, eine sensible Balance zu finden zwischen Tradition und Zeitgeist - und das mit einer Formensprache, die Funktionalität und Ästhetik verbindet. So definiert einer der größten deutschen Hersteller die Möglichkeiten der Branche, Tischwäsche als Umsatzbringer am Laufen zu halten.

Bert Sander, Geschäftsführer des bekannten Markenunternehmens in Meerbusch, spinnt den Gedanken weiter. Das Wort "Tischwäsche" gefällt ihm nicht, erscheint ihm sogar fast plump und drückt nicht das Feingefühl aus, mit dem das Produkt eigentlich angewandt wird. Es ist nicht mehr nur praktisch oder klassisch, sondern längst Teil einer von Designrichtungen bestimmten Dekoration, die das Wohnumfeld individuell prägt. Sander, seit 40 Jahren international erfolgreicher Hersteller, musste sich im Laufe der Zeit immer wieder neu erfinden, ohne den textilen Faden aus den Augen zu verlieren. "Wir haben andere Gesetzmäßigkeiten als zum Beispiel Dekostoffe. Wir sind direkt das textile Endprodukt", sagt er selbstbewusst. "Textile Produkte für die Tischdekoration haben immer Bedeutung". Das Firmenlogo heißt ja auch entsprechend Table + Home.

Tischwäsche - um den Begriff weiterhin allgemein verständlich zu gebrauchen - soll aus Sicht des Fachmannes nicht zu rasch kurzfristigen Trends folgen, wenn auch potente Mitbewerber aus dem Fashionbereich das modische Wechseltempo bei Heim- und Haustextilien mächtig beschleunigen. Gemeint sind damit Zara Home und H & M Home, die Hersteller und Handel zugleich sind und nach hauseigenen Konzepten vorgehen. Hersteller wie Sander, Pichler, Table Fashion, Apelt, um einige zu nennen, müssen das besondere Etwas ihrer Kollektionen finden und das in zuverlässigen Partnerschaften mit ihren Materiallieferanten und Vertriebskunden klar interpretieren.

Bert Sander bezeichnet Textilien für den Tisch als sehr komplexe Produkte, die Raum brauchen und Kompetenz fordern. Damit geht er auf die Rolle des Fachhandels ein, der sich mit den Textilprodukten auseinandersetzen muss und, um wirklich im Verkauf verständlich und erfolgreich zu sein, eigene Initiative entwickeln muss. Sander setzt auf "die saisonale Lust zur Dekoration" und gestaltet seine Kataloge ansprechend phantasievoll und informativ, um dem Handel für das Verkaufsgespräch nicht nur werbewirksame, sondern interessante und zeitgemäße Anhaltspunkte zu geben. Seit Ende letzten Jahres geht Sander einen neuen Weg mit der Kollektion "Sander+, Edition One", entstanden in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Designer Marty Lamers. Diese Edition One ist eine zeitgemäße, modische Kollektion für Tischdekoration im urbanen Sinn. Sie wirkt ruhig und sachlich und besticht durch das Material. Die Technik der Stickerei, die Bert Sander persönlich fasziniert, wurde hierbei sozusagen "cool" und sachlich dem Lifestyle-Empfinden angepasst und kommt mit grafischem und haptischem Design klar zur Wirkung. Die drei Farben Weiß, Sand und Anthrazit unterstützen die Optik. Dazu kommen gute Pflegeeigenschaften. Verbraucherkunden sind begeistert, vor allem, wenn Läufer, Sets und Untersetzer entsprechend am Ladentisch präsentiert werden.

Und damit kommt Sander zum springenden Punkt. "Unsere Aufgabe als Hersteller ist es, qualitativ hochwertige und optisch ansprechende Ware, verbunden mit zuverlässigen Serviceleistungen zu liefern. Doch dann ist der Handel dran, durchaus im Gespräch mit uns oder unseren Vertretern eigene Ideen zu entwickeln." Produkte müssen etwas bewegen, begehrenswert sein - und das werden sie durch einfallsreiche Präsentation. Dabei fällt das Wort "Leidenschaft", gesprochen von einem kaufmännisch denkenden Unternehmer. "Textilien für Tischdekoration, die unserem Lebensstil entspricht und immer mehr mit Wohnaccessoires angereichert wird, müssen buchstäblich mit Leidenschaft, die ansteckt und inspiriert, dem Verbraucher interpretiert werden", meint Bert Sander - und weiß auch, dass das bei einigen seiner Einzelhandelspartner längst der Fall ist.. gk
aus Haustex 06/11 (Haustextilien)