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Mega feiert mit neuer Töntechnik Weltpremiere
Statt flüssiger Pasten werden bei dem neuen Mischverfahren gefriergetrocknete Pigmentkügelchen in das zu tönende Grundmaterial eingebracht. Damit erübrigen sich Konservierungsmittel. Mega Pearls sind nach Ansicht des Mega-Vorstandsvorsitzenden Volker König ein Gamechanger für die Branche. Die Mega hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben. Damit meint der genossenschaftliche Großhändler nicht nur den Schutz der Umwelt durch reduzierten Ressourcenverbrauch, sondern auch verbesserte Bedingungen für die Verarbeiter auf der Baustelle und optimierte Abnahmesicherheit. Alle drei Felder deckt die neue Mischtechnik Mega Pearls ab, die die Mega gemeinsam mit dem Farbenhersteller Diessner aus Berlin und dem niederländischen Produzenten von Farbstoffen und Farbsystemen Chromaflo entwickelt hat. Der Mega-Vorstandsvorsitzende Volker König sprach bei der Vorstellung am Mega-Firmensitz in Hamburg von einer Weltinnovation der Töntechnik. "Mega Pearls ist die modernste, nachhaltigste und sicherlich auch beste Töntechnologie am Markt. Ein Gamechanger für unsere Branche."
Getönt wird nicht wie bisher mit flüssigen Pasten, sondern mit unbegrenzt haltbaren, gefriergetrocknete Pigmentkügelchen in identischer Größe. Sie werden nicht mehr abgewogen, sondern über Volumen eingebracht und bieten dem Verarbeiter handfeste Vorteile. Da die Kugeln nicht in einer wässrigen Lösung eingebunden sind, verändern sie die Viskosität des zu tönenden Materials nicht. Die in den technischen Merkblättern für die Weißware oder Base ausgelobten Fähigkeiten und Verarbeitungseigenschaften bleiben auch bei starken Farbtönen erhalten. Selbst Netzmittelauswaschungen oder Emulgatorläufer an der Fassade sind damit nahezu ausgeschlossen.
Auch Kleinstgebinde
"Es gibt keine negativen Veränderungen mehr durch das Einfärben", erläuterte Mega-Produktleiter Andreas Preuß, der gemeinsam mit Andreas Zimmermann, Leiter Produkte und Applikation bei Diessner, maßgeblich an der Entwicklung der Mega Pearls beteiligt war. Da keine Flüssigkeit zugesetzt wird, ist die Beschichtung zudem schneller regenfest. Getönt werden können auch Kleinstgebinde.
Darüber hinaus punkten Mega Pearls ökologisch. So sind keine Konservierungsmittel zum Schutz vor Verkeimung mehr nötig. Bei Reinigung und Wartung der Maschine fällt kein Sondermüll an. Da die Mega Pearls zudem nahezu unbegrenzt haltbar sind, können sie in großen Mengen eingelagert werden. Das wirkt sich positiv auf den Logistikprozess und damit auf die CO
2-Bilanz aus.
Wie König zusammenfasste, profitieren Umwelt, Handwerker und Großhandel gleichermaßen von der neuen Töntechnologie. "Der Handwerker bekommt ohne Aufpreis eine deutlich verbesserte Produktqualität insbesondere bei intensiven Farbtönen. Für den Großhandel reduzieren sich Reinigungs- und Wartungsaufwand an den Tönautomaten erheblich. Und auch die Umwelt wird geschont: Es entsteht weniger Müll, weil die Pigmentbehälter vollständig entleert werden und keine pastösen Reste im Behälter verbleiben, die letztlich Sondermüll darstellen und aufwändig entsorgt werden müssten."
Schub für die Branche
Mit der neuen Töntechnologie setzt die Mega nach Auskunft Königs ihr Ziel fort, auf Konservierungsmittel zu verzichten, was vom Verbraucher zunehmend gefordert wird. Begonnen hat die Entwicklung bei der Mega mit der Einführung des Sortiments Mega grün im Jahr 2017, das der Großhändler zusammen mit Diessner entwickelt hat. Der Farbenhersteller hatte bereits zwei Jahre vorher erfolgreich konservierungsmittelfreie Produkte für den gesamten Wandaufbau auf den Markt gebracht. "Wir haben es geschafft, der ganzen Branche damit einen Schub zu geben", sagte Diessner-Geschäftsführer Bernd Kanand. Mit der modernen Töntechnologie Pearls werde der Weg konsequent weiter gegangen.
Bei der Mega werden nun die alten Mischtechniken gegen das neue System ausgetauscht. Ende des Jahres sollen die Maschinen in Serienfertigung gehen, das Roll-out ist für 2023 geplant. Bis zur Serienreife besteht nach Mega-Angaben noch die Möglichkeit, im Praxisverfahren mögliche Verbesserungen zu erarbeiten, um am POS eine leichte Bedienung zu gewährleisten.
| Cornelia Küsel
aus
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