BTH Heimtex/B+L-Kundenbarometer Laminatboden 2015 – Teil 1
Windmöller bleibt am weitesten verbreitet
Endkunden, die Laminatböden im deutschen Fachhandel und beim Raumausstatter suchen, treffen dort am häufigsten auf Produkte von Wineo. Die Marke von Windmöller ist mit Abstand am weitesten verbreitet (54 %). Tarkett (33 %) und Parador (30 %) folgen als Hersteller auf den Plätzen zwei und drei. Bemerkenswert ist die Stellung von Großhandel und Kooperationen: Mit rund 44 % (2013: 35 %) versorgt sich annähernd jeder zweite Fachhändler aus dieser Quelle mit Laminat.Laminatboden ist der in Deutschland, Österreich und der Schweiz am meisten verkaufte Bodenbelag - keramische Fliesen eingeschlossen. Laut der neuen Bodenbelagsstudie aus dem SN-Verlag, die zur Domotex 2016 erscheint, wurden 2014 rund 85 Mio. m
2 in der D/A/CH-Region abgesetzt. Der Rückgang der vergangenen Jahre wird aber auch für die Zukunft prognostiziert. Von 97 Mio. m
2 (2011) kommend, reduziert sich das Volumen bis 2017 auf unter 83 Mio. m
2.
Diese Entwicklung zeigt sich auch im deutschsprachigen Fachhandel. Raumausstatter schaffen in ihren Ausstellungen immer häufiger Platz für LVT und bauen dort im Gegenzug die Laminat-Präsentationen ab. Designbeläge sind das Trendprodukt und sie versprechen bessere Margen als Laminatboden.
Raumausstatter und Fachhändler, die noch auf hochwertige Laminatböden setzen, lassen sich von einem festen Lieferantenstamm versorgen. Die Ergebnisse des aktuellen B+L-Kundenbarometers bilden dann auch einen fragmentierten und verteilten Markt ab.
Innerhalb der Top Ten der am stärksten verbreiteten Hersteller hat es im Vergleich zur vergangenen Befragung 2013 lediglich zwei Verschiebungen gegeben: ter Hürne rutscht vom sechsten (12 %) auf den elften Platz (11 %). Berry Alloc ist aufgestiegen in die ersten Zehn und befindet sich aktuell auf dem achten Rang (13 %). Um eine gewisse Aussagekraft der Ergebnisse zu gewährleisten, werden ausschließlich Lieferanten berücksichtigt, die mindestens einen Verbreitungsgrad von 10 % unter den Befragten haben.
Mit den beiden genannten Ausnahmen stellt sich das Feld genauso dar wie vor zwei Jahren. In der Marktverbreitung dominieren im Wesentlichen fünf Lieferanten: Hinter Windmöller mit der Marke Wineo (54 %) folgen die Hersteller Tarkett (33 %) und Parador (30 %) auf den Plätzen zwei und drei. Die Meisterwerke mit ihrer Marke Schulte Räume für den Bodenbelagsfachhandel kommen mit 27 % auf den vierten Platz.
In ihrer Bedeutung für die Marktversorgung noch einmal stark gewachsen sind Großhandel und Kooperationen. Mit 45 % wird fast jeder zweite Fachhändler bzw. Raumausstatter von ihnen beliefert. Vor zwei Jahren war es nur jeder dritte Befragte.
Konzentrierten sich die meisten Lieferanten in der Vergangenheit auf größere Händler mit mehr als zehn Mitarbeitern, lässt sich 2015 ein Strategiewechsel feststellen. Ob Tarkett, Parador oder Berry Alloc: Viele Hersteller stellen sich ausgewogener auf und beginnen auch Geschäftsbeziehungen mit Kunden, die zehn oder weniger Angestellte beschäftigen.
Lediglich Kronotex, Balterio und ter Hürne fokussieren unbeirrt auf Fachhandelspartner mit größeren Volumina.
Im Gegensatz dazu arbeiten die Meisterwerke, Hamberger und Unilin im Produktsegment Laminat lieber mit kleineren als mit größeren Geschäften zusammen.
jochen.lange@snfachpresse.deFeuchtigkeit bleibt ein Problem
Als eine wesentliche Schwäche von Laminatböden gilt die Anfälligkeit gegenüber Feuchtigkeit und Nässe. Mit neuen, feuchtigkeitsresistenten bzw. wasserabweisenden Produkten versuchen die Hersteller ihre Produkte attraktiver zu machen. Rund 90 % der befragten Fachhändler und Raumausstatter sagen aber, dass sie mit diesem Zusatznutzen nicht mehr Lamintboden verkaufen.
BTH Heimtex/B+L-Fachhandelsumfrage Panel und Methodik
Das B+L-Kundenbarometer Lamiantböden wird in zwei Schritten durchgeführt: Im ersten Schritt wird erfragt, bei welchen Anbietern der Fachhandel überhaupt einkauft, also wie hoch der Verbreitungsgrad der Lieferanten ist. Diese Befragung erfolgt gestützt, aber offen: Die Interviewten können weitere Bezugsquellen zu den von BTH Heimtex vorgegebenen Unternehmen nennen. Als Ergebnis ist der jeweilige Verbreitungsgrad in Prozent angegeben. Dieser wird zusätzlich aufgeschlüsselt in Ost- und Westdeutschland sowie in Händler mit bis zu zehn Mitarbeitern und solchen mit mehr als zehn. Umsätze und Verkaufsmengen spielen keine Rolle.
Im zweiten Schritt bewerten die befragten Händler detailliert neun führende Anbieter. Für jedes Unternehmen werden 16 Kriterien abgefragt und Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) vergeben - darunter objektiv messbare wie Konditionen und Lieferzuverlässigkeit, aber auch subjektiv empfundene wie Sympathiewert, Kulanz oder Qualität der Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Aus den Antworten wird eine Durchschnittsnote für das jeweilige Kriterium errechnet.
Insgesamt wurden im Juli 2015 in ganz Deutschland 141 klassische Fachhändler und Raumausstatter befragt, regional verteilt im Norden und Süden, Osten und Westen sowie unterschieden in klein (bis zu zehn Angestellte) und groß (mehr als zehn Mitarbeiter). Nicht in die Befragung mit eingeschlossen sind Fachmärkte, Filialisten, der Großhandel und Kooperationszentralen sowie Großflächenanbieter wie Discounter oder C+C-Betriebe.
aus
BTH Heimtex 10/15
(Wirtschaft)