Mega Messe in Hamburg

Rekordumsatz von 15 Millionen Euro erzielt

Die Mega Messe in Hamburg war auch 2015 ein voller Erfolg. Mit 15 Mio. EUR erzielten der handwerkseigene Großhändler und seine Lieferanten den höchsten Umsatz, der je bei der zweitägigen Schau erwirtschaftet wurde. Der Vorstandsvorsitzende Volker König wertete dies als Indikator für ein gutes Geschäftsklima und Optimismus im Handwerk. Er erwartet für dieses Jahr Wachstum, nachdem 2012 bis 2014 eher von Stagnation geprägt waren.

Die alle zwei Jahre in Hamburg stattfindende Mega Messe hat mit einem Rekordergebnis geschlossen. Wie Vorstandschef Volker König mitteilte, übertraf der Messeumsatz von 15 Mio. EUR den bisherigen Höchstwert von 13 Mio. EUR im Jahr 2013 deutlich. Das gilt auch für die Zahl der Besucher, die in diesem Jahr weit über 6.000 lag. Allein zu den beiden Abendveranstaltungen mit Schlagerlegende Heino in der Fischauktionshalle kamen insgesamt 4.000 Gäste. "Schon nach drei Wochen waren die Karten ausverkauft", betonte König bei einer Pressekonferenz in der Messehalle A1, in der die handwerkseigene Mega Gruppe mit ihren rund 90 Industriepartnern auf 10.000 m2 Fläche ein Vollsortiment aus Farben und Lacken bis hin zu Bodenbelägen, Trockenbau und Dämmstoffen präsentierte.

Plus bei Bodenbelägen prognostiziert


Angesichts dieser Zahlen erweist sich die Mega Messe nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden als Indikator für ein gutes Geschäftsklima und Optimismus im Handwerk. Darauf basierend prognostizierte er: "Nachdem es in den Jahren 2012 bis 2014 eher eine konjunkturelle Seitwärtsbewegung gegeben hat, kann 2015 mit einem guten Jahr und deutlichem Wachstum gerechnet werden." Allerdings komme es beim Produktmix zu Versschiebungen. "Ein Plus werden vor allem die Bodenbeläge mit dem Wachstumstreiber Designbeläge sowie Werkzeug und Maschinen verzeichnen, während bei der Wärmedämmung eine rückläufige Entwicklung zu erwarten ist. Das Farbsegment dürfte konstant bleiben."

Nach Produkten aufgeteilt, hatten Farben und Lacke im vergangenen Jahr bei der Mega Gruppe mit 40 % den größten Umsatzanteil; mittlerweile dicht gefolgt von Bodenbelägen mit 30,8 %. Den Rest teilen sich Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) und Ausbau mit 8,9 %, Wandbeläge mit 8,8 %, Werkzeuge/Maschinen mit 5,5 % und sonstige mit 6,1 %.

Mit Unverständnis reagierte König auf die schwächelnde WDVS-Nachfrage. So sei die Energiewende nicht zu schaffen. Er plädierte für stichfeste Argumente zur Förderung der energetischen Sanierung, die nicht nur Energie spare, sondern auch den Wohnkomfort erhöhe. Zudem gebe es heute Dämmsysteme, mit denen optisch alles möglich sei. Das Thema werde die Branche noch lange begleiten.

Bei den Bodenbelägen sind nach Auskunft Königs zwar die textilen mit einem Anteil von 28 % noch am stärksten vertreten, während LVT bei 26 % liegen. Doch der Teppichboden leide weiter unter schwindender Nachfrage. Der Vorstandsvorsitzende bewertete es positiv, dass es Kampagnen wie "Teppich & Du" von der Copa gebe, um das Produkt zu fördern. Aber auch die Mega bringe sich mit speziellen Produkt- und Verarbeiterschulungen ein, die den Teppichboden fördern sollen.

Insgesamt hätten die Unternehmen in der Branche Grund für Optimismus, was unter anderem am niedrigen Zinsniveau liege. "Aber", meinte König, "die Konsolidierung im Großhandel wird weiter gehen." Immer mehr Unternehmen würden im Verdrängungswettbewerb "auf der Strecke bleiben". Auch die Mega sei stets interessiert, Großhändler zu übernehmen - vor allem dort, wo sich im Filialnetz des genossenschaftlichen Unternehmens noch weiße Flecken zeigen. "Wir sind mit zwei Händlern im Gespräch", verriet König, ohne Namen zu nennen.

Ausbildung steht im Mittelpunkt


Großen Raum nimmt bei der Mega die Ausbildung ein. Für sein Bemühen in diesem Bereich wurde das Unternehmen kürzlich als bester Hamburger Ausbildungsbetrieb ausgezeichnet. Derzeit erlernen dort rund 100 junge Menschen einen Beruf. "Und wir suchen noch mehr", betonte König. Mit ihnen solle der künftige Personalbedarf gedeckt werden.

Zuständig für die Personalentwicklung ist Jan Wehnert, der für die Führung seiner Abteilung Leitlinien der Airbus-Personalabteilung übernommen hat. Daraus folgen beispielsweise regelmäßige, fest terminierte Mitarbeitergespräche, in denen die Beschäftigten über ihre Leistungen und Wünsche sprechen können. "Jede Führungskraft soll ihrem Job gerecht werden", begründete Wehnert die intensivierte Kommunikation.

König appellierte an Wirtschaft und Politik, mehr für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund zu unternehmen. "Ob Einwanderungsland oder nicht - diese Diskussion gibt es bald nicht mehr. Wir brauchen diese Menschen", sagte er mit Blick auf die schrumpfende deutsche Bevölkerung und den damit einhergehenden Fachkräftemangel. Die Mega mache sehr gute Erfahrungen mit Migranten. "Die wollen etwas aus ihrem Leben machen."

Positiv läuft bei der Mega auch die Zusammenarbeit mit den Lieferanten, die mit eigenen Ständen auf der Messe vertreten waren und sich durchweg hoch zufrieden mit dem Verlauf zeigten. "Hier legen wir Wert auf lange Partnerschaften", sagte König. Die eigene Marke als Umsatzbringer sei zwar wichtig, was sich an der Vielzahl der Mega-Neuheiten zeigte. Sie bleibe aber nur Teil des Vertriebskonzepts. "Unser Ziel ist es, die Vielfalt am Leben zu erhalten", machte der Vorstandsvorsitzende deutlich. Dies sei aber nur aufgrund der Größe der Mega möglich. "Es gibt nicht mehr viele freie Händler", mahnte König.
cornelia.kuesel@snfachpresse.de
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