Digitaler Marktauftritt von Parador
Eine Website schlägt Wellen
In unserer schnelllebigen Zeit wird das Verfallsdatum von Websites immer kürzer. Neue Produkt- und Dienstleistungsangebote, aber auch Weiterentwicklungen der IT-Technik sind die Ursachen. Wenn dann noch unternehmenspolitische Neuerungen zu vermelden sind, ist die Zeit für eine neue Website gekommen. So bei Parador.
Das Unternehmen nennt sein neues Internet-Gesicht den digitalen Marktauftritt. Zwar wurde IT-mäßig nichts neu erfunden - doch was heute möglich ist, demonstriert man beeindruckend. Auf der Eingangsseite sind im Wechsel vier Bildsujets mit prägnanten, richtunggebenden Aussagen zu sehen. Die Vielfalt der Website wird beim Runterscrollen sichtbar. Von den einzelnen Elementen aus startet der User seine Rundreise durch das Parador-Internetangebot.
Ein Gedanke zum Scrollen. Noch vor einigen Jahren galten Websites als verpönt, bei denen gescrollt werden musste, um alle Elemente der Homepage sehen zu können. Das ist vorbei, denn Scrollen ist kinderleicht. Wichtiger ist vielmehr das bequeme Navigieren, die Übersichtlichkeit des Angebots und vor allem die Bedienungsfreundlichkeit, wie die Parador-Marketingleiterin Birgit Kunth betont.
Der integrierte Raumdesigner ist so ein Beispiel. Mit wenigen Klicks lassen sich vorgegebene Interieurs mit Produkten von Parador in Design und Farbgebung sichtbar machen. Gleich ob Wand oder Boden gestaltet werden sollen, ob mit Laminat, Parkett oder anderen Belägen. Ähnliches gibt es auch anderswo zu sehen. Dieser Raumgestalter jedoch ist sowohl in der Handhabung als auch in der visuellen Aufmachung etwas Besonderes. Bitte unter
www.parador.de unbedingt anschauen. Schade nur, dass die an diesem Webauftritt maßgeblich beteiligte Agentur im Impressum nicht genannt wurde. Sie hätte es verdient gehabt.
Die Parador-Website ist übrigens mit all ihren Funktionen nicht nur über den PC, sondern auch über Smartphone und selbstverständlich auch über alle gängigen internetfähigen Geräte aufrufbar. Geschäftsführer Lubert Winnecken nennt dies responsives - also anpassungsfähiges - Design. Wozu auch die komfortable Suche auf der Website nach den verschiedensten Parametern gehört.
Und was ist nun mit dem digitalen Einkaufen? Im Herbst 2014 wartete Parador mit einer vertriebspolitischen Überraschung auf. Die Verbraucher sollten Parador-Produkte direkt über einen in die Website integrierten Online-Shop zum UVP einkaufen können. Die Voraussetzungen für die prozessuale Abwicklung in den Bereichen Logistik und IT seien geschaffen worden, hieß es in einer Verlautbarung des Coesfelder Unternehmens.
Diese Ankündigung schlug beim Handel hohe Wellen. Es gab massive Proteste. So sah man sich denn veranlasst, das Angebot zum 01.12. 2014 zurückzunehmen. Geschäftsführer Winnecken dazu: "Damit setzen wir ein klares Signal, dass wir den Markt mit unseren Handelspartnern gemeinsam gestalten wollen" und weiter "es geht nicht darum, Parador auf Kosten des Handels einen wirtschaftlichen Vorteil zu verschaffen".
Hat Parador dieses zweigleisige Vertriebssystem damit aufgegeben? Die Antwort aus Coesfeld ist vielschichtig. Vorbei am Handel agieren war nie die Absicht. Vielmehr arbeite man zusammen mit dem Handel an Konzepten, um das E-Commerce-Geschäft gemeinsam voranzubringen, heißt es. So sei es nach wie vor das Ziel, dem Kunden einen schnellen und komfortablen Produktzugriff zu ermöglichen.
In jedem Fall hat Parador seinen Service ausgeweitet. So besteht für den Handel neuerdings eine Online-Verfügbarkeitsprüfung für alle Produkte des Hauses. Was so viel heißt wie: Die Handelspartner können dem Unternehmen ins Lager schauen um festzustellen, welche Chargen vorhanden sind. Außerdem wurde der Customer-Service erweitert. Abends bis 19 Uhr und Sonnabends bis 13 Uhr können Fragen zu Produkten, zum Lieferstatus, zu Mustern und vielem mehr gestellt werden, worauf es telefonisch und per Mail Antworten gibt. Außerdem werden Verbrauchern auf der Website Händler in der Nähe ihres Wohnortes genannt, die Parador-Produkte vertreiben.
Wie das E-Commerz-Geschäft von Parador einmal aussehen wird, das man gemeinsam mit dem Handel voranbringen will, ist gegenwärtig noch nicht absehbar. Vielleicht lohnt ein Blick über den Zaun der Branche. Anderswo ist man da weiter.
aus
Parkett Magazin 01/15
(Marketing)