A.S. Création hat 2005 Wachstumskurs fortgesetzt
"Wir sind die Nr. 1 in Europa"
A.S. Création hat 2005 noch weiter an Fahrt aufgenommen und mit einem Umsatzzuwachs von 10% auf 145,3 Mio. EUR und einer überproportionalen Steigerung des Jahresüberschusses von 17,2% auf 7,7 Mio. EUR seinen Anspruch auf die führende Position in der europäischen Tapetenindustrie untermauert. Getragen wurde das Wachstum durch den Geschäftsbereich Tapete, der um 11,4% zulegte, Dekostoffe mussten dagegen einen Umsatzrückgang von 4% verkraften, schrieben dafür aber erstmalig schwarze Zahlen.
Weit über Vorjahr und auch über Plan hat A.S. Création das Geschäftsjahr 2005 abgeschlossen: Der Netto-Konzernumsatz erhöhte sich um 10% auf 145,3 Mio. EUR, von denen 41% auf Deutschland entfielen, 35% auf die anderen EU-Länder, 19% auf das übrige Osteuropa und 5% auf die restlichen Länder.
Da im vergangenen Jahr keine Akqusititionen erfolgten, resultiert der Umsatzanstieg rein aus internem Wachstum und hier wiederum ausschließlich aus dem Geschäftsbereich Tapete, der seine Erlöse um 11,4% auf ausweiten konnte. "Wir haben den Konsolidierungsprozess in der Tapetenindustrie genutzt, um sowohl im Inland als auch im Ausland neue Kunden zu gewinnen", heißt es dazu im Geschäftsbericht.
Dekostoffe verloren dagegen 4% an Umsatz auf 14,3 Mio. EUR, wobei die im mittleren Marktsegment agierende Tochter Indes noch mehr zu kämpfen hatte als ihre hochwertige positionierte Schwestergesellschaft Fuggerhaus.
Aufbauend auf dem höheren Umsatzniveau konnten die Gummersbacher ihre Ertragslage verbessern. Das Vorsteuer-Ergebnis kletterte um 18% auf 13 Mio. EUR, was die Umsatzrendite auf 8,9% anziehen ließ.
"Erfreulich ist, dass 2005 sowohl Tapeten als auch Dekostoffe einen positiven Ergebnisbeitrag leisteten", ließ Vorstandsvorsitzender Jörn Kämper bei der Vorlage der Zahlen verlauten, damit sei der Turnaround in der Stoff-Sparte endgültig vollzogen. Konkret weist sie einen Vorsteuer-Gewinn von 82.000 EUR aus. Insgesamt erzielten die beiden Geschäftsbereiche 2005 einen Konzern-Jahresüberschuss von 7,7 Mio. EUR, 17,2% mehr als im Jahr zuvor. Daraus errechnet sich ein Ergebnis pro Aktie in Höhe von 2,78 EUR.
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung eine Dividende von 1,25 EUR je Aktie zu zahlen, die höchste in der Geschichte des Unternehmens. Sie entspricht einer Ausschüttungsquote von 45%.
Das mit 8,9 Mio. EUR deutlich angehobene Investitionsvolumen spiegelt die konsequente Weiterführung der Wachstumsstrategie wider. So wurde sowohl in einen Ausbau der Kapazitäten bei der Tapetenproduktion investiert als auch in neue Techniken wie eine neue Nass-in-Nass-Druckanlage sowie neue Kollektionen, so dass den Kunden 2005 rund 1.850 neue Artikel präsentiert wurden.
Für 2006 strebt der Vorstand einen Umsatz in Höhe von etwa 150 Mio. EUR und einen Jahresüberschuss zwischen 8 und 8,5 Mio. EUR an.
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A.S. Creation 2005 - das Marktumfeld
Die im VDT (Verband der Deutschen Tapetenindustrie) zusammengeschlossenen Tapetenhersteller mussten 2005 einen Rückgang des Inlandsumsatzes von 3,9% hinnehmen, nachdem im Vorjahr noch ein Marktwachstum von 5% zu verzeichnen war. A.S. Création konnte sich von dieser negativen Entwicklung vollständig abkoppeln und den Brutto-Umsatz um 12,7% erhöhen. Das Auslandsgeschäft verlief für die deutsche Tapetenindustrie wesentlich erfreulicher: Insbesondere aufgrund der starken Impulse aus Osteuropa erhöhten sich die Exportumsätze um 10,6%, A.S. Creation legte auch hier mit +12,5% überproportional zu.
Unter dem Strich erzielten die VDT-Tapetenproduzenten dank des starken Exports im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von 4,2%, A.S. Creation lag um 11,4% höher und konnte seinen Marktanteil (bezogen auf die VDT-Mitglieder) damit von 29% auf 32% erhöhen.
Der Konsolidierungsprozess in der Branche hat sich 2005 spürbar beschleunigt. Das für den europäischen Tapetenmarkt folgenreichste Ereignis war der Zusammenbruch der Finanzholding VDN AG inclusive ihrer Tapeten-Aktivitäten, die im Geschäftsbereich Home Decoration zusammengefasst waren. Immerhin 250 Mio. EUR Umsatz waren hier zu besten Zeiten ausgewiesen worden. In der Folge wurden auch die integrierten Produktionsgesellschaften in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland insolvent.
In Gummersbach wird davon ausgegangen, dass die Konsolidierung immer noch nicht abgeschlossen ist und nach wie vor Überkapazitäten bestehen. Maschinenbauer berichteten von einer gestiegenen Nachfrage aus Osteuropa nach Druckanlagen zur Tapetenherstellung. "Dies lässt vermuten, dass es kurzfristig nicht zu einer Abschwächung des aggressiven Preiswettbewerbs kommen wird, zumal auch im Handel die "Discount-Mentalität" immer noch weit verbreitet ist", schreibt der Vorstand im Geschäftsbericht. Der Anstieg der Rohstoff- und Energiekosten werde aber mittelfristig als Korrektiv wirken, da er nicht in beliebigem Umfang durch eine effizientere Gestaltung der Produktionsprozesse aufgefangen werden könne. "Vielmehr wird sich der Druck verstärken, durch ansprechendere Produkte bzw. Verkaufskonzepte höhere Verkaufspreise zu erzielen." Da nicht alle Unternehmen über die notwendigen Mittel für diese Investitionen verfügten, werde sich der weltweite Konsolidierungsprozess fortsetzen. Im Zuge dessen werden weitere Insolvenzen erwartet.
aus
BTH Heimtex 05/06
(Wirtschaft)